Universität Wien

170222 PS Introductory Seminar Narrativity in Theatre, Film and Media (2017S)

Film and Capitalism. A Political Filmhistory of Modern Economy

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die Lehrveranstaltung findet als Blockveranstaltung statt.

Beachten Sie unbedingt: Fehlzeiten von maximal zwei Lehrveranstaltungseinheiten zu je 90 Minuten sind schadlos ohne Entschuldigung möglich. Bei darüber hinausgehenden Fehlzeiten kann die Lehrveranstaltung nur noch nach Vorlage eines ärztlichen Attests positiv absolviert werden.
Die Veranstaltungsinhalte (Seminarplan, Textlektüren, ...) werden voraussichtlich Ende März über Moodle zur Verfügung gestellt.

Saturday 20.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sunday 21.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Friday 26.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Saturday 27.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sunday 28.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

Für den frühen Filmtheoretiker Hugo Münsterberg war die ästhetische Erfahrung der Filmrezeption auf grundlegende Weise geprägt von den ökonomischen Motiven des Filmpublikums. Film und Ökonomie waren für ihn zwei nicht voneinander zu trennende Bereiche. Adorno und Horkheimer wiederum sahen im Film ein wichtiges Werkzeug des ideologischen Machtapparats der Kulturindustrie, die sie in Gestalt des kapitalistisch organisierten Unterhaltungsmainstreams der USA kennenlernten und untersuchten. Auch Film selbst setzt sich visuell und narrativ immer wieder mit dem modernen Kapitalismus, seinen Institutionen und symbolischen Signifikanten auseinander. Erich von Stroheims "Greed" (USA 1924) erzählt von der tödlichen Gier nach Geld, Friedrich Wilhelm Murnaus "Die Finanzen des Großherzogs" (D 1924) geht den (komischen) Folgen adeliger Großschulden nach und Hans Richters Avantgardefilm "Inflation" (D 1928) beschäftigt sich vor dem Börsenkrach von 1929 mit der Frage, welche Möglichkeiten das filmische Medium besitzt, um für den modernen Kapitalismus adäquate Bilder finden zu können. Aber nicht nur im frühen, sondern auch im gegenwärtigen Film steht die Beschäftigung mit dem Kapitalismus oft im Fokus der (diegetischen) Filmbetrachtung. Oliver Stones "Wall Street" (USA 1987), der das popkulturelle Bild des skrupellosen Finanzbankers prototypisch geprägt hat, findet seine aktuellen Nachfolger in (Krisen-)Werken wie "Margin Call" (USA 2011, J.C. Chandor) oder "The Wolf of Wall Street" (USA 2013, Martin Scorsese), die sich mit dem Kapitalismus im Zeichen der Finanzwirtschaft und -krise beschäftigen.
Das Seminar möchte sich entlang exemplarischer Artefakte von den Anfängen des Films bis heute dem Verhältnis von Film und Kapitalismus nähern. Dabei soll es neben Verfahren narrativer Verhandlung vor allem um die Frage gehen, welche spezifisch filmischen Möglichkeiten die Beispiele in der Auseinandersetzung mit dem modernen Kapitalismus finden, welche politischen Räume der Kritik geschaffen werden und wie Film dadurch zu einem affektiven Erfahrungsmedium heutiger Ökonomie werden kann. Neben der Analyse einzelner Filmbeispiele gehört daher auch die Beschäftigung mit wichtigen geistes- und kulturwissenschaftlichen Positionen zum Kapitalismus zur Arbeit im Seminar.

Ziele
Die Studierenden können nach Abschluss des Seminars
- einzelne Filme, die sich mit dem Kapitalismus beschäftigen, in ihren filmischen wie auch außerfilmischen, historischen Kontext einordnen,
- ästhetisch-formale und narrative Konstruktionspraktiken und Besonderheiten einzelner Filme in Hinblick auf die Frage von Film und Kapitalismus erkennen und beschreiben,
- einzelne Theorien zu den Filmen und zum Kapitalismus aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wiedergeben,
- die Analysen historischer Phänomene und Artefakte mit aktuellen Beispielen kritisch verbinden,
- das erlernte Wissen in ein Seminaressay überführen und anwenden.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten.
Zu Vorlesungsbeginn werden die jeweiligen Sitzungen, Themen, Seminarkonzepte und Leistungsanforderungen per Mail/moodle vorgestellt und nachfolgende Aufgaben verteilt.
Bis zum Blocktermin findet eine Phase des Selbststudiums statt. Die Studierenden bereiten die Texte und ausgewählte Filme vor. Bis zum ersten Blocktermin müssen zwei Lesekarten (kurze Zusammenfassung der grundlegenden Textargumentation) von je zirka 1 Seite eingereicht werden. Die Lesekarten sollen bereits weiterführenden Fragen beinhalten. Während des Blocktermins werden die einzelnen Blöcke sowohl vom Dozierenden als auch von studentischen Expertengruppen geleitet. Die Expertengruppen überlegen sich in Absprache mit dem Dozierenden Moderationsfragen, Analysebeispiele, Gruppenmethoden und ähnliches.
Nach Abschluss des Blocktermins muss schließlich von jedem Studierenden noch ein kurzer Essay von zirka fünf Seiten angefertigt werden, der das erlernte Wissen z.B. in Form einer Filmanalyse oder Theoriebesprechung transferiert.

Assessment and permitted materials

Regelmäßige aktive Teilnahme an den Seminardiskussionen, Vorbereitung der Seminartexte und -filme, Anfertigung von Lesekarten, Teilnahme an Expertengruppe, individueller Seminaressay.

Minimum requirements and assessment criteria

Regelmäßige Teilnahme. Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant, die in selbstständiger Arbeit erbracht werden müssen:
- 2 Lesekarten (jeweils 5%)
- Expertengruppe (25 %)
- Seminaressay (65%)
Das Seminar ist bestanden, wenn die Endnote rechnerisch mindestens ein "Genügend (4)" ergibt.

Examination topics

Zum Prüfungsstoff des Seminars gehören die behandelten Filme und theoretischen Texte, sowie beim Seminaressay ggf. weiterführende, zusätzlich recherchierte Literatur und Filme.

Reading list


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Last modified: Sa 02.04.2022 00:21