Universität Wien

480054 VO Aspekte der äußeren und inneren Geschichte des Kirchenslawischen (2016W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 48 - Slawistik

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 03.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 10.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 17.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 24.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 31.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 07.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 14.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 21.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 28.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 05.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 12.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 09.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 16.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 23.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45
Montag 30.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-45

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Kirchenslawische gehört zu einer der drei Hauptsprachen des europäischen Mittelalters. Zwar handelt es sich dabei um eine "Sprache ohne Volk", sie ist jedoch unter keinen Umständen eine "tote Sprache": Sie wird bis heute im Gottesdienst der Orthodoxen Kirche verwendet. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die äußere und innere Geschichte des Kirchenslawischen von der Mitte des 9. bis ins 21. Jh. Die historische Entwicklung des Kirchenslawischen wird dabei vor dem Hintergrund unterschiedlicher Sprachwandelmodelle dargestellt. Darüber hinaus werden verschiedene Gesichtspunkte diskutiert, unter denen die mehr als tausendjährige Geschichte dieser Sprache linguistisch beschrieben wird.
Die Vorlesung beginnt mit der modernen Auffassung der Sprachgeschichte als Geschichte der Kommunikation (Peter von Polenz). Zunächst soll erörtert werden, wie sich in diese Auffassung die Entstehung des Kirchenslawischen einbetten lässt. Danach wenden wir uns den konkurrierenden Sprachbezeichnungen (altkirchenslavisch vs. altbulgarisch vs. altslavisch) und der Motivation für diese Bezeichnungen zu. Nach einer Diskussion der heute verworfenen Vorstellung über das Kirchenslawische als slawische Ursprache wird im weiteren Verlauf vorwiegend in Anlehnung an die Abhandlung von Helmut Keipert "Kirchenslawisch-Begriffe" (s. Literatur) auf folgende Aspekte eingegangen:
• Kirchenslawisch als Oppositionsbegriff
• Kirchenslawisch als Gemeinsprache
• Kirchenslawisch als Schriftsprache (im Sinne des Prager Linguisten-Kreises)
• Kirchenslawisch als Ausbausprache
• Kirchenslawisch als historische Sprache
• Periodisierung und diachrone Varietäten des Kirchenslawischen
• Diatopische Varietäten des Kirchenslawischen
• Diaphasische (funktionale) Varietäten des Kirchenslawischen
• Personen- und gruppenbezogene Varietäten des Kirchenslawischen sowie Kirchenslawisch als Korpussprache
• Rekonstruiertes Kirchenslawisch und Kirchenslawisch als Konstrukt
• Historische Korpuslinguistik und Kirchenslawisch

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Essay in einem Umfang von 7 - 10 Seiten, in dem Inhalte von zwei Sitzungen nach Wahl der Studierenden analytisch referiert werden und auf einen weiteren thematischen Aspekt ausführlicher, mit Berücksichtigung zusätzlicher Sekundärliteratur eingegangen wird.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Fähigkeit, gelernte und gelesene Inhalte analytisch zusammenzufassen und sie strukturiert darzustellen; Umfang der gelesenen Sekundärliteratur (mindestens drei zusätzliche Abhandlungen).

Prüfungsstoff

Literatur

Keipert, Helmut: "Kirchenslavisch-Begriffe". In: Gutschmidt, Karl/Berger, Tilman/Kempgen, Sebastian /Kosta, Peter (Hrsg.): Die slavischen Sprachen / The Slavic Languages (= HSK 32.2), Berlin - New York S. 1211-1252.
Schaeken, Jos/Birnbaum, Henrik: Die altkirchenslavische Schriftkultur: Geschichte - Laute und Schriftzeichen - Sprachdenkmäler (mit Textproben, Glossar und Flexionsmustern), München 1999 (= Slavistische Beiträge 382; Altkirchenslavische Studien 2).
Trunte, Nikolaos H.: Slovenskyi jezyk. Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 30 Lektionen. Zugleich eine Einführung in die slavische Philologie. Bd. I: Altkirchenslavisch, München, 52005 (= Slavistische Beiträge 264, Studienhilfen 1).
Trunte, Nikolaos H.: Slavenskij jazyk. Bd. II: Mittel- und Neukirchenslavisch, 2. völlig überarb. und erw. Aufl., München - Berlin, 2014 (= Slavistische Beiträge 494).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M-62, M-23, M.5.2., M.2.2.,

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:47