Universität Wien

240520 SE Wissenschaftshistorische und wissenssoziologische Grundlagen der Produktion von Wissen (P4) (2017S)

in transnationalen und transkulturellen Räumen mit Beispielen von aktuellen Projektaktivitäten in Ostafrika

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 07.03. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 21.03. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 04.04. 13:15 - 16:30 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Dienstag 25.04. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 09.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 23.05. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock
Dienstag 13.06. 13:15 - 16:30 Seminarraum D, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kulturspezifische Epistemologien und Rationalitäten werden als Voraussetzung für die Konstruktion spezifischer, handlungsrelevanter Wissenssysteme anhand des kulturanthropologischen und soziologischen Diskurses über Wissen kritisch analysiert und diskutiert. Neben diesen kulturwissenschaftlichen Grundlagen bietet die VO einen Überblick über die historischen, erkenntnisphilosophischen und wissenssoziologischen Diskurse, die zur Entstehung jener wissenschaftstheoretischen und pragmatischen Positionen geführt haben, die auch zur jahrhundertelangen Unterwerfung und Kolonialisierung 'außereuropäischer Räume beigetragen haben. Schließlich wird die 'Universalisierung' von Wissensbeständen in der digitalen Jetztzeit vor dem Hintergrund dieser kritischen Wissenschaftsgeschichte hinterfragt.
Das Ziel der VO besteht darin, zu einer selbstreflexiven Sensibilisierung der Studierenden gegenüber 'westlichen' Wissens- und Wissenschaftshegemonien beizutragen, die bis heute und heute auch teilweise wieder verstärkt auch als politisches Instrument zur Durchsetzung 'westlicher' Interessen wahrgenommen werden.
Methodisch orientiert sich die VO an einer 'großen Erzählung' über Wissen. Wissenssysteme werden als Epistemologien dargestellt, die das Verhältnis der Individuen und ganzer Sozietäten gegenüber Innen und Außen regeln. Anhand von Beispielen aus aktuellen Projekten in Ostafrika werden diese Fragestellungen insbesondere auch jene der Hegemonie - schließlich auch hinsichtlich ihrer Forschungsrelevanz problematisiert.
Vortrag, Erzählung, PPP-Präsentationen und Gruppendiskussionen anhand der präsentierten Materialien und der Basisliteratur charakterisieren das didaktische Konzept der VO. Zudem werden LeiterInnen aus aktuellen Projekten in Ostafrika eingeladen um die theoretische Basis anhand der aktuallen Forschungsprogrammatik kritisch zu hinterfragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters (mit weiteren
2 Terminen im WS 2017/18) über die Inhalt der VO,
sowie über ausgewählte Kapitel der Pflichtlektüre

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung: Teilnahme an der VO und an den
Gruppendiskussionen; Beurteilungsmaßstab: Vertieftes
Verständnis von kulturspezifischen Konstruktionen von
Wissensbeständen und ihrer Relativität (bezüglich anderer
Epistemologien).

Prüfungsstoff

Literatur

Pflichtlektüre
Andreas J. Obrecht (2014): Wozu wissen wollen? Wissen Herrschaft Welterfahrung. Ein Beitrag zur Wissensdiskussion aus kultur- und wissenssoziologischer Perspektive. Edition Ausblick. Wien-Ohlsdorf
Andreas J. Obrecht (Ed.)(2015): APPEAR Participative knowledge production through transnational and transcultural academic cooperation. Böhlau Verlag Wien, Köln, Weimar

Weiterführende Literatur (nach Vereinbarung)
Manfred E. A. Schmutzer (2011): Die Geburt der Wissenschaften. Panta Rhei. Velbrück Verlag Wissenschaft. Bonn
Manfred E.A. Schmutzer (2015): Die Wiedergeburt der Wissenschaften im Islam. Konsens und Widerspruch. transcript Verlag. Frankfurt
Frank Adloff, Claus Leggewie (2014): Das konvivalistische Manifest. Für eine neue Kunst des Zusammenlebens. transcript Verlag. Frankfurt
Jan Assmann (2016): Total Religion. Ursprünge und Formen puritanischer Verschärfung. Picus Verlag Wien
Andreas J. Obrecht (2006): Geschichten aus anderen Welten. Eine Reise nach Neuguinea und Inselmelanesien, Ostafrika, Nepal und in die Karibik. Böhlau Verlag, Wien, Weimar, Köln

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:40