Universität Wien

240517 SE Rassismus, Sexismus und Homophobie: zur intersektionellen Analyse zu Gewalt (P4) (2016W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 18.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Dienstag 08.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Dienstag 22.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Dienstag 06.12. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Dienstag 10.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Dienstag 24.01. 11:30 - 14:45 Hörsaal C, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gewalt gegen Frauen ist ein zentrales Thema der (zweiten) Frauenbewegung(en) seit ihrem Bestehen. Angeprangert wurde insbesondere die Gewalt im häuslichen Bereich, aber auch jene im öffentlichen Raum. Die im 18., 19. Jahrhundert vervollständigten und verbreiteten bürgerlichen Geschlechtercharaktere, die die Frau dem privaten, den Mann dem öffentlichen Bereich zuordnen, galten als ihre Basis. Demnach sei die Beziehungsgewalt Ausdruck patriarchaler Familienformen, während sexuelle und andere Übergriffe auf der Straße, im öffentlichen Raum, darauf abzielten Frauen auf ihren Platz in der Familie, im Haus zu verweisen.
Bald schon meldeten sich Gegenstimmen, die die zugrunde liegende These eines einheitlichen Patriarchats, in Frage stellten. Insbesondere Black Feminists und Women of Color aus den USA und GB (aber auch Frauen aus dem linken Spektrum) verwiesen darauf, dass das klassische Modell zu kurz greife, die besonderen Erfahrungen nicht-weißer, nicht-bürgerlicher Frauen ignoriere. Gerade für Schwarze Frauen stelle der häusliche, private Bereich in der Regel eher einen Ort des Rückzugs, der Sicherheit denn der Unsicherheit und Bedrohung dar, während Schwarze im öffentlichen Raum besonderen Gefahren ausgesetzt seien. Diese Vulnerabilitäten kennzeichneten sich nicht primär durch ihren patriarchal-sexistischen als vielmehr durch ihren rassistischen (und klassistischen) Charakter. Männer wie Frauen würden nicht nur aufgrund ihres Geschlechts sondern vor allem aufgrund ihres "Schwarzseins" (wie auch ihres Klassenstatus) bedroht, wenngleich die Spielarten der Gewalt je nach Geschlecht variierten. Audre Lorde, Adrienne Rich u.a. verwiesen darüber hinaus auf die Bedeutung von Sexualität in Hinblick auf Bedrohungen und Gefahrenpotentiale (aber auch als Quelle der Kraft zum Widerstand).
Werden diese Kritiken ernst genommen, dann ist Gewalt intersektionell, d.h. in ihrer Kontextualität und Verflochtenheit mit Differenzkategorien wie race, class, Sexualität und Geschlecht zu analysieren. Dabei sind einerseits strukturelle Bedingungen, andererseits aber auch Aspekte des Alltagslebens, Identitäten und Subjektivitäten zu beachten.
In der Lehrveranstaltung werden die Studierenden angehalten auf der Grundlage eines intersektionellen Zugangs geschlechtlich geprägter Gewalt und damit einhergehenden Umgangsformen nachzugehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Neben einem Referat werden die aktive Beteiligung an den Diskussionen sowie das Verfassen eines Protokolls erwartet. Das Seminar wird mit einer themenspezifischen Arbeit abgeschlossen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Beurteilungsschema
Basisliteratur 10
Referat
Handout 10
Referat 8
Textausarbeitung 22

Gesamtpunkte 50

46 - 50++ 1
40 - 45 2
34 - 39 3
26- 33 4
bis 25 5

Prüfungsstoff

Literatur

Zuckerhut. Patricia. 2010. Von der Gewaltdebatte in Anthropologie und Sozialwissenschaften hin zu einer feministischen Analyse geschlechtlich konnotierter Gewalt. In: Zeitschrift für Ethnologie 135 (2): 275-304.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:40