Universität Wien

230137 VO Gesundheit und Gesundheitsförderung in organisationalen Settings (2016W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 06.10. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 13.10. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 20.10. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 27.10. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 03.11. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 10.11. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 17.11. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 24.11. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 01.12. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 15.12. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 12.01. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Donnerstag 19.01. 08:45 - 10:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Zusammenhang von Organisation und Gesundheit ist ein Bereich, der für Soziologen von besonderem Interesse sein sollte. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Organisationen in allen Lebensbereichen an Bedeutung zu gewinnen scheinen, und das wird uns zunehmen bewusst; die Rede von einer "Gesellschaft von Organisationen" weist darauf hin. Immer mehr und vor allem immer mehr gesellschaftlich relevante - Kommunikation findet in Form von Organisationssystemen statt und eine der wichtigen Fragen in diesem Zusammenhang ist, welchen negativen oder positiven Impact diese Entwicklung auf die Gesundheit der Gesellschaftsmitglieder hat .Und auch Gesundheit gewinnt an Bedeutung; der Begriff der ;Gesundheitsgesellschaft&; wird seit einigen Jahren verwendet und auch in der Soziologie diskutiert. Die gesellschaftliche Kommunikation darüber, wie Gesundheit beeinflusst werden kann, hat stark zugenommen; sowohl in Richtung Medizin und Krankenbehandlung als auch in Richtung Prävention und Gesundheitsförderung. Gesundheitsförderung hat sich in den letzten Jahrzehnten als eigener Typ von gesundheitsbezogener Intervention ausdifferenziert, der für Soziologen von besonderem Interesse ist. In der Entwicklung und Erprobung von Gesundheitsförderung haben Sozialwissenschaftler eine prominente Rolle gespielt und Gesundheitsförderung zielt daher auf eine Verbesserung von Gesundheit primär auf dem Weg der Beeinflussung von sozialen Determinanten. Hier setzt insbesondere der Setting bzw. Lebenswelt-Ansatz der Gesundheitsförderung an sozialen Faktoren an.
Ein wichtiger Typ von Settings sind jene Lebenswelten, die stark durch Organisationen strukturiert werden, wie z.B. Betrieb, Schulen, Krankenhäuser, Altenbetreuungseinrichtungen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat seit Beginn der 1980er Jahre mit konzeptuellen Vorarbeiten, Agenda Setting z.B. durch internationalen Konferenzen und eine Reihe von (internationalen) Projekten und Netzwerken eine Entwicklung initiiert, die auf praktischer, politischer und wissenschaftlicher Ebene zur Ausdifferenzierung von stabilen Kommunikationszusammenhängen geführt haben, die soziologische Frage erzeugen, ob hier in der Gegenwartsgesellschaft ein neues gesundheitsbezogenes Funktionssystem entsteht; zusätzlich zur etablierten Medizin und ob damit ein Beitrag zur Entwicklung von so etwas wie einer "Gesundheitsgesellschaft" geleistet wird.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden die Grundlagen von Setting-bezogener Gesundheitsförderung, spezifische Forschungsergebnisse und Erfahrungen zur Diskussion gestellt.
Geplant ist die Bearbeitung folgender Aspekte,:
- Gesundheitsförderung im Setting Altenbetreuung – ein Beispiel
- Gesundheitswissenschaftliche und soziologische Grundlagen
- Impact von Organisationen auf Gesundheit
- Konzept des gesundheitsfördernden (organisationalen) Settings;
- Beispiele für die Umsetzung organisationsbezogene Strategien der Gesundheitsförderung in ausgewählten Settings wie Schulen, Betrieben, Krankenhäusern und Langzeitbetreuung
- Chancen und Herausforderungen für sozialwissenschaftliche Forschung zum Setting-Ansatz (z.B. Diagnosen, Evaluation, Wirkungsforschung, Aktionsforschung etc.); Designs und Methoden

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

schriftliche Abschlussprüfung ; 6 Fragen werden gestellt, 4 sind auszuwählen und in Form eines offenen Textes zu beantworten (Kurz-Essay)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verständnis wissenschaftlicher Konzepte und Analysen des Einflusses von Organisationen auf Gesundheit unterschiedlicher Betroffenengruppen (spezifische Determinanten, Prozesse); Verständnis wissenschaftlicher Konzepte und Analysen zu Gesundheitsförderung als Intervention; Grundverständnis des Setting-Ansatzes der Gesundheitsförderung; Kenntnis über Anwendungen des Setting Ansatzes in unterschiedlichen Organisationskontexten (Betriebe, Krankenhäuser, Schulen etc.) und einschlägige wissenschaftliche Beiträge zu Bedarfserhebung, Entwicklung und Implementierung und Evaluation spezifischer Interventionen.

Prüfungsstoff

vorgetragene Inhalte (Unterlagen werden im Web verfügbar gemacht), Grundlagenliteratur und ausgewählte spezielle Beiträge

Literatur

Basistexte
Krajic, K., Cichocki, M., & Quehenberger, V. Health Promoting Residential Aged Care: A Pilot Project in Austria. Accepted for Publication in: Health Promotion International. Advance Publication March 30, 2014. doi: 10.1093/heapro/dau012
Pelikan, Jürgen M. (2007): "Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung. Ein systemtheoretischer Lösungszugang.", in: Prävention und Gesundheitsförderung, 2007(2), pp. 74-81.;
Pelikan, Jürgen M. (2011). Zur Entwicklung eines gesundheitsfördernden Settings. In W.Dür & R. Felder-Puig (Eds.), Lehrbuch Schulische Gesundheitsförderung (pp. 63-72). Bern: Hans Huber.
Grossmann Ralph, Scala Klaus Gesundheit durch Projekte fördern: Ein Konzept zur Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung und Projektmanagement, Juventa; 5. Auflage. (Februar 2011) (1.Auflage 1994)

Vertiefende Texte (Vorläufige Liste; Aktualisierte Liste wird im Verlauf der LV zur Verfügung gestellt!)
Baric, Leo/Conrad, Günter (1999): Gesundheitsförderung in Settings. Konzept, Methodik und Rechenschaftspflichtigkeit zur praktischen Anwendung des Settingsansatzes der Gesundheitsförderung. Gamburg: Verlag für Gesundheitsförderung.;
Dooris, M. 2005. Healthy settings: challenges to generating evidence of effectiveness. Health Promotion International, 21, (1) 55-65Accessed 24 February 2006.
Dooris, M. 2006. Health promoting settings: future directions. Promotion & Education, XIII, (1) 4-5Accessed 5 September 2006.
Dooris, Mark/Poland, Blake/Kolbe, Lloyd/De Leeuw, Evelyne/McCall, Douglas S./Wharf-Higgins, Joan (2007): "Healthy Settings. Building Evidence for the Effectiveness of Whole System Health Promotion - Challenges and Future Directions.", in: McQueen, David V./Jones, Catherine M. [Eds.]: Global Perspectives on Health Promotion Effectiveness.; pp. 327-352. New York: Springer;
Dooris, M. & Doherty, S. 2010. Healthy universities - time for action: a qualitative research study exploring the potential for a national programme. Health Promotion International, 25, (1) 94-106 available from: http://heapro.oxfordjournals.org/cgi/content/abstract/25/1/94
Green, Lawrence W., Poland, Blake, Rootman, Irving: The Settings Approach to Health Promotion. In: Poland, Blake D./Green, Lawrence W./Rootman, Irving [Eds.] (2000): Settings for Health Promotion: Linking Theory and Practice. Newbury Park: Sage Publications; p1-43

Kühl, Stefan (2011): Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. VS Verlag Wiesbaden
Quehenberger V, Cichocki M, Krajic,K: Sustainable effects of a low-threshold physical activity intervention on health-related quality of life in residential aged care. In: Clinical Interventions in Aging, November 2014 Volume 2014:9 Pages 1853—1864
Dooris, M. 2001. The "Health Promoting University": a critical exploration of theory and practice. Health Education, 101, (2) 51-60Accessed 21 September 2007.
Dooris, M. 2003, "Healthy settings: theory and practice.," In Healthy Settings in England's North West: Report of Conference., M. Dooris & A. Hobbs, eds., Preston: University of Central Lancashire.
Pelikan, J. M., Dietscher, C., Krajic, K., & Nowak, P. 2005, "18 Core Strategies for Health Promoting Hospitals (HPH)," In Health Promotion in Hospitals: Evidence and Quality Management, O. Groene & M. Garcia-Barbero, eds., World Health Organization, pp. 46-63.
Pelikan, J.M., Krajic, K., & Dietscher, C. 2001. The health promoting hospital (HPH): concept and development. Patient Education and Counseling, 45, (4) 239-243 available from: www.elsevier.nl/locate/pateducou Accessed 28 January 2002.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39