Universität Wien

230073 SE Von der Kritik der politischen Ökonomie zur kritischen Theorie der Gesellschaft (2017S)

Entstehung und Entwicklung soziologischer Theoriebildung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Dienstag 07.03. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 14.03. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 21.03. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 28.03. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 04.04. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 25.04. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 02.05. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 09.05. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 16.05. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 23.05. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 30.05. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 13.06. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 20.06. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Dienstag 27.06. 18:15 - 19:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel dieses Seminares ist, die Entstehung und Entwicklung soziologischen Denkens als kritischer Theorie der modernen Gesellschaft zu untersuchen. Von besonderem Interesse wird dabei sein, einerseits die kognitiven Ermöglichungsbedingungen eines kritischen Denkens in der modernen Gesellschaft verstehen zu lernen, andererseits sich klar darüber zu werden, die normativen Implikationen von Kritik nicht mehr absolutistisch begründen zu können. Das bedeutet nicht, auf Kritik verzichten zu müssen, macht es aber notwendig, die Bedingung ihrer Möglichkeit zu präzisieren. Dies soll im Anschluss an die Auseinandersetzung mit klassischen Theorien anhand neuer gesellschaftstheoretischer Konzeptionen, die das Programm der soziologischen Aufklärung fortführen, geleistet werden. Das Erkenntnis- und Aufklärungspotential kritischer Theorie, aber auch die theoriespezifischen Beschränkungen, soll anhand verschiedener empirischer Materialien analysiert werden.

Vorläufiges Programm der Lehrveranstaltung:

1. Die Entstehung und Entwicklung der soziologischen Theorie. Einführung in die Thematik und Seminarprogramm
2. Von Hegel zu Marx: Die Kritik der Religion und Metaphysik als Ermöglichungsbedingung einer konstruktivistischen Theorie der Gesellschaft
3. Max Weber: Neokantianischer Konstruktivismus, handlungstheoretisches Rationalitätskonzept und kritische Analyse der Moderne
4. Exkurs: Nietzsches Kritik am abendländischen Subjektbildungsprozesse ("Sklavenmoral") und Freuds "Unbehagen an der Kultur"
5. Kritische Theorie (1): Von der Frage nach den normativen Grundlagen einer kritischen Theorie der Gesellschaft zur "Kritik der instrumentellen Vernunft" (Horkheimer)
6. Kritische Theorie (2): Habermas und das gescheiterte Projekt einer normativen Begründung einer kritischen Gesellschaftstheorie
7. Kritische Theorie (3): Zum Verhältnis von Konstruktivismus, Normativismus und kritischer Gesellschaftstheorie. Neuere Entwicklung im Kontext soziologischer Theoriebildung (Bourdieu, Dux, Foucault u.a.)
8. Exkurs: "Kontingenz als Eigenwert der Moderne" (Luhmann). Das kritische Potential der systemtheoretischen Gesellschaftstheorie
9. Erkenntnisrelevanz kritischer Gesellschaftstheorie. Empirische Analysen
-- Vom Substanzialismus zum Kulturalismus. Zur Kritik der Identitätskonzeptionen der Identitären Bewegung
-- Kulturen der Verdrängung. Der anthropogene Klimawandel im Kontext
-- Der Konstruktivismus der Gendertheorie und die Strukturen des Doing Gender in der modernen Gesellschaft
-- "Der Einzige und sein Eigenheim" (Bourdieu). Zur funktionalen Destruktivität des bürgerlichen Besitzindividualismus
-- Grundsicherung und Arbeit. Alternativen zu einer neoliberalen Sozialstaatspolitik
-- Die Soziologie und das Verhältnis von Theorie und Praxis. Wissenschaftliche und politische Perspektiven
-- Themen von Seminarmitgliedern

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

(Gruppen-)Referat inkl. Handout, kleinere Reflexionsarbeiten, Seminararbeit, aktive Teilnahme, Anwesenheit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verständnis der kognitiven und gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen soziologischer Theorie - Reflexion des Bedingungsverhältnisses der kognitiven und normativen Dimension von Kritik - Verständnis der Problematisierung der kognitiven Grundlagen kritischer Gesellschaftstheorie im 20. Jahrhundert und Analyse der Problemlösungsstrategien in neueren soziologischen Theorien - Anwendung soziologischer Theorie im Kontext empirischer Analysen

Prüfungsstoff

Seminararbeit (60%), Referat/Mitarbeit (25%), kleinere schriftliche Arbeiten (15%)

Literatur

Zusammen mit dem Seminarprogramm wird eine Literaturliste zu Beginn des Seminares verteilt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 SE Ausgewählte Paradigmen

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39