Universität Wien

230046 FPR Forschungspraktikum 2: Soziologie in der Krise? Soziologie für die Krise? (2017S)

6.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 31 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Mittwoch 08.03. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 15.03. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 22.03. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 29.03. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 05.04. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 26.04. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 03.05. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 10.05. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 17.05. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 24.05. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 31.05. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 07.06. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 14.06. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 21.06. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Mittwoch 28.06. 08:15 - 10:25 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wir leben scheinbar in einer Zeit und Welt der Krisen. Die Alltäglichkeit des Krisenbegriffs in ökologische, ökonomische, demographische, politischen und kulturellen Zusammenhänge (Wirtschafts , Finanz , Pensions , Demokratiekrise, etc.) sind Indizien dafür, dass zeitgenössische gesellschaftliche Entwicklung in großem Ausmaß als krisenhaft und die Situation heutiger Gesellschaften und Biographien als prekär wahrgenommen werden. Angesichts dessen könnte davon ausgegangen werden, dass ein wahrer Boom sozialwissenschaftlicher Analysen, Erklärungen und Lösungsansätzen bestünde, dass eine potentiell kritische Wissenschaft wie die Soziologie an zentralen Stellen entscheidenden Beiträge zur Bewältigung der Krisenerscheinungen auf wissenschaftlicher, politischer und ökonomischer Ebene leisten würde. Im Gegensatz dazu erscheint die Soziologie erstaunlich abwesend in der diesbezüglichen öffentlichen gesellschaftlichen Diskussion. Lebenswissenschaften, Technik und Ökonomie treten als Leitwissenschaften auf, denen analytischer Rigor und Erzeugung anwendbaren Wissens zugetraut werden.
Ziel des Forschungspraktikums ist nicht eine Nabelschau, sondern die empirische Identifizierung kritischer sozialer Phänomene heutiger Gesellschaften und eine Analyse, welchen Beitrag SoziologInnen zu deren Verständnis und Bearbeitung leisten können. Wie ist Soziologie anschlussfähig an unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche, Entscheidungsträgerinnen und -träger? Welchen Themen widmet sich die Soziologie und inwieweit wird diesen von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren gesellschaftliche Relevanz zugesprochen? Welche Erwartungen werden an sie gestellt und wie wird diesen entsprochen? Wie ist die öffentliche, mediale und politische Position und Wahrnehmung sozialwissenschaftlicher Forschung in Österreich?
Im Zuge des Forschungspraktikums, das sich didaktisch an einem "problem based learning" Ansatz orientiert, entwickeln die Studierenden ausgehend von diesen Fragen Forschungsprojekte. Sie formulieren eigene Forschungsfrage, recherchieren und reflektieren wissenschaftliche Literatur, produzieren ein Forschungsdesign (in Form eines Antrags) und werden empirische Erhebungen und Auswertungen durchführen, die Ergebnisse verschriftlichen und präsentieren. Diese Arbeit geschieht ausschließlich in Gruppenarbeit. Diese sowohl theoretische als auch empirische Beschäftigung mit der Stellung und Rolle der Soziologie soll ein Verständnis für die soziale Einbettung der Soziologie und darüber hinaus einen Beitrag zur Bildung und Reflexion des eigenen professionellen Selbstverständnisses der Studierenden als Soziologinnen und Soziologen liefern.

Im Wintersemester sind folgende Schritte vorgesehen:
> Inhaltliche Diskussion des Themas, Themenfindung und Gruppenbildung
> Projektplanung: Forschungsdesign, Literaturrecherche, Konkretisierung der Fragestellung, Theorie, Projektmanagement, Schreiben eines Forschungsantrags
> Diskussion des Antrags im Rahmen eines studentischen Peer Review Prozesses
> Erste Schritte zur Umsetzung des Forschungsvorhabens

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung. Beurteilung des Grads der aktiven Mitarbeit in der Lehrveranstaltung, insbesondere in den Plena und Einzelbetreuungen, Beurteilung des Grads der aktiven Beteiligung an der Gruppenarbeit. Schriftliche Hausarbeiten (individuell) und Forschungsantrag (Gruppe).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die TeilnehmerInnen sollen in der LV in Gruppenarbeit lernen, ihre eigene Forschungsfrage finden und zu entwickeln, gezielt dazu bestehende österreichische und internationale Literatur zu recherchieren und auszuwerten. Sie sollen lernen, ein Forschungsprojekt zu konzipieren und zu planen. Dies geschieht anhand des Beispiels international üblicher Einreichverfahren zur Forschungsförderung (z.B. Europäische Rahmenprogramme). Daran anschließend sollen die TeilnehmerInnen im SoSe 2017 lernen, das von ihnen geplante Forschungsprojekt durchführen (Erhebung, Nachplanung, Auswertung, Schreiben, Controlling etc.). In welchem Ausmaß und in welcher Qualität die Studierenden diese Ziele in ihrer Forschungsarbeit umgesetzt haben, ist Beurteilungsmaßstab. Konkret setzt sich die Beurteilung zusammen aus:

> aktive Mitarbeit und Beteiligung an Diskussionen (10% der Note, individuelle Leistung)
> kurze Hausaufgaben zur Diskussionsvorbereitung (20% der Note, individuelle Leistung)
> Planung eines Forschungsprojekts, Präsentation und Diskussion des Vorhabens (20%, Gruppenleistung).
> Peer-Review eines Antrages von KollegInnen (10% der Note, individuelle Leistung).
> Schriftlicher Forschungsantrag am Ende des Wintersemesters (40% der Note).
Voraussetzung für eine insgesamt positive Beurteilung ist die regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Ein zweimaliges unentschuldigtes Fernbleiben ist gestattet. Voraussetzung für eine positive Benotung der Teilleistungen ist deren Erbringung in den jeweils definierten Fristen (die Fristen werden in der LV bekanntgegeben).

Die Abgabefrist für die Abschlussarbeit in dieser Lehrveranstaltung ist der 30.09.2017.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann im Einzelfall entscheiden, ob ein Gespräch zur Arbeit erforderlich ist. Das Gespräch ist notenrelevant und ist zu dokumentieren (Prüfungsprotokoll).

Stellt sich bei dem Gespräch heraus, dass der/die Studierende über die Inhalte des schriftlichen Beitrags keine oder ungenügend Auskünfte geben kann, ist die Seminararbeit (=Teilleistung) negativ zu bewerten.

Gibt der/die Studierende zu, dass die Arbeit nicht selbst verfasst wurde, ist die Lehrveranstaltung mit einem "X" zu bewerten ("Nichtbeurteilung wegen unerlaubter Hilfsmittel").

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente LV

Literatur

Baecker, Dirk (2004): Wozu Soziologie? Berlin: Kulturverlag Kadmos.
Bourdieu, Pierre; Chamboredon, Jean Claude; Passeron, Jean Claude (1991): Soziologie als Beruf: wissenschaftstheoretische Voraussetzungen soziologischer Erkenntnisse. Hg. von Beate Krais. Berlin/New York: de Gruyter.
Weber, Max (1992): Wissenschaft als Beruf. In: Mommsen, Wolfgang (Hg.): Weber, Max: Gesamtausgabe Bd. 17. Tübingen: Mohr Siebeck.
Elias, Norbert (2006): Was ist Soziologie?, bearb. von Annette Treibel, Amsterdam 2006. ISBN 3-518-58429-4

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: Ba A3 Forschungspraktikum 2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39