Universität Wien

210065 SE BAK9: SE Politische Theorien und Theorienforschung (2017S)

Disziplinierung und Kontrolle - Theorien der Polizei

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der [https://politikwissenschaft.univie.ac.at/studium/informationen-fuer-studierende/#c118031 Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
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Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
[
https://politikwissenschaft.univie.ac.at/studium/informationen-fuer-studierende/#c176951

Plagiierte Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 08.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 15.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 22.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 29.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 05.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 26.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 03.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 10.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 17.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 24.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 31.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 07.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 09.06. 09:45 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 14.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Politik kann als mehrdimensionales Handeln verstanden werden, dessen Zweck sowohl Partizipation und Emanzipation als auch Regierung und Herrschaft sein können. Der frühneuzeitliche Begriff der „Polizey“ bezeichnete die politische Gestaltung und damit verbundene Formen und Techniken der Disziplinierung und Kontrolle im Inneren eines (europäischen) Staates, während der Begriff der Politik vorerst nur das Agieren auf außenpolitischer Ebene umfasste.
Der zeitgenössische französische Philosoph Jaques Rancière stellt den Begriff der Polizei jenem der Politik gegenüber, um zwischen der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung einerseits und dem Versuch der Unterbrechung von Ordnung andererseits zu unterscheiden. Ausgehend von dieser begrifflichen Unterscheidung stehen im Zentrum dieses Seminars die Reflexion, Analyse und Kritik von Strukturen und Praktiken der Regierung anhand ausgewählter politisch-theoretischer Texte. Dabei werden theoretische Konzepte, Debatten und Themenfelder anhand von zentralen Texten bearbeitet.

Folgende Aspekte stehen dabei besonders im Zentrum:
- Konzeptualisierungen von Herrschaft und Disziplin
- Ideenhistorische Begriffsverschiebungen
- Machttechniken der Disziplinierung und Kontrolle
- Legitimation und Kritik von Herrschaft
- Theorien des Politischen
- Verhältnis von Polizei zu Demokratie

Ziele und Methoden:
- Intensive Lektüre politisch-theoretischer Texte (Primär- und Sekundärliteratur)
- Rekonstruktion, Analyse und Bearbeitung theoretischer Konzepte
- Verortung politisch-theoretischer Konzepte in ideenhistorischen Kontexten
- Diskussion und Aufarbeitung der Texte in Kleingruppen
- Mündliche und schriftliche Präsentationen der gelesenen Texte

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anforderungen für positiven Abschluss
- Anwesenheit (80 %, max. zwei Fehleinheiten) (Grundbedingung)
- Aktive Partizipation in Lehrveranstaltung
- Regelmäßige Hausübungen zu den Texten
- Schriftliche Abschlussarbeit (Textumfang 30.000 Zeichen)

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur (Auswahl):

Andrea Iseli (2009): Gute Policey. Öffentliche Ordnung in der frühen Neuzeit, Stuttgart, 14-31.

Josef von Sonnenfels (1786/2003): Grundsätze der Polizey, München, 13-21, 35-44.

Michel Foucault (2006): Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Geschichte der Gouvernementalität, Frankfurt/M., 449-478.

Jacques Rancière (2002): Das Unvernehmen. Politik und Philosophie, Frankfurt/M., 38-44.

Susanne Krasmann (2010): Jacques Rancière: Polizei und Politik im Unvernehmen, in: Ulrich Bröckling/Robert Feustel (Hg.): Das Politische denken. Zeitgenössische Positionen, Bielefeld, 77-98.

Brigitte Kerchner/Silke Schneider (2010): Governing Gender. Feministische Studien zum Wandel des Regierens. Government – Governance – Gouvernementalität, in: Femina Politica, Nr.2/2010, 9-23.

Brigitte Kerchner (2010): Regieren in einer komplexer werdenden Demokratie, in: Femina Politica, Nr.2/2010, 24-39.

Thomas Lemke (2000): Neoliberalismus, Staat und Selbsttechnologien. Ein kritischer Überblick über die governmentality studies, in: Politische Vierteljahresschrift, 41. Jahrgang, Heft 1, 31-47.

B. Guy Peters (2004): Politics is About Governing, in: Adrian Leftwich (Ed.): What is Politics? The Activity and its Study, Cambridge - Malden, 23-40.

Peter Miller/Nikolas Rose (2008): Governing Advanced Liberal Democracies, in: Peter Miller/Nikolas Rose: Governing the Present. Administering Economic, Social and Personal Life, Cambridge – Malden, 199-218.

Samuel Salzborn (2014): Guardian of Democracy? Theoretical aspects of police roles and functions in democracy, in: European Journal of Policing Studies, Vol 2, Issue 2, 175-192.

Adam Swift/Stuart White (2008): Political Theory, social Science and real politics, in: David Leopold/Marc Stears (Ed.): Political Theory. Methods and approaches, Oxford – New York, 49-69.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38