Universität Wien

200197 SE Identity and Belonging (2017S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 20 - Psychologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 07.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
Freitag 28.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
Freitag 12.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
Freitag 26.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
Freitag 02.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
Freitag 09.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
Freitag 23.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Rahmen der Lehrveranstaltung soll die Lektüre von Texten zu Fragen um Identitäten(en) und Zugehörigkeit(en) aus queer-feministischen Perspektiven im Vordergrund stehen. Das Seminar will sich als partizipativer (Lern-)Raum verstehen, in dem ein (möglichst) antihierarchischer und (möglichst) achtsamer Austausch von Ideen, Gedanken, Stimmungen, Assoziationen zwischen den Teilnehmer*innen passieren kann, v.a. in Bezug auf verletzende intersektionell wirksame Machtverhältnisse.
Methodisch (und teilweise inhaltlich) knüpft das Seminar an die erstmals im Wintersemester 2016/17 abgehaltene LV Identity and Belonging an (vgl. Vorlesungsverzeichnis). Es wird im Rahmen dieses Seminars jedoch eine gemeinsame Basis erarbeitet, sodass keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich sind. So wird etwa zu Begriffen wie Gender, Identität, Körper, Queerness ein theoretischer Rahmen angeboten und darüber nachgedacht, was
(queer-)feministische Perspektiven für den vorherrschenden psychologischen Diskurs bedeuten könn(t)en.
Zugleich werden intersektionell gedachte Strukturierungen sozialer Felder in den Fokus der Betrachtungen gerückt; dabei könnten etwa derlei Fragen auftauchen: Wie konstituieren sogenannte Ordnungskategorien wie gender, sexuality, race, class, ability das soziale Zusammenleben? Was bedeuten diese Kategorien für die jeweiligen Subjekte? Was macht überhaupt Subjektsein aus, wer ist Subjekt, darf Subjekt sein? Was meint das überhaupt, eine Identität zu haben, was geht mit dieser Identität (z.B. einer "Geschlechtsidentität") einher und welche alternativen (z.B.: queeren) Konzepte lassen sich denken? Solche und/oder andere Fragen sollen Macht- und Gewaltverhältnisse sowie deren Zusammenhänge mit Identität(spolitiken) in den Blick rücken.
Die Inhalte werden sich einerseits an einem skizzierten Konzept der Lehrveranstaltungsleiterin*, gleichzeitig aber auch am interaktiven Prozess orientieren.
Methodisch wird die Lektüre und Besprechung theoretischer Texte im Zentrum stehen. Auch Streifzüge durch Literarisches, Kunst/Film werden unternommen und insgesamt eine performative Befassung versucht: Es kann damit auch kreative Auseinandersetzung möglich sein.
Ziel der Lehrveranstaltung soll es sein, einen differenzierten und kritischen Blickwinkel hinsichtlich Geschlechtlichkeit, Körper, Identität sowie Zugehörigkeit anzubieten. Die Teilnehmenden werden angeregt, sich intensiv mit Textlektüre und darauf aufbauender Besprechung zu befassen. Ein präzises Lesen und kritisch-kreatives Umgehen mit Diskursen soll erprobt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Der Leistungsnachweis setzt sich aus der Anwesenheit und Partizipation innerhalb des Seminars und der Gestaltung verschiedener Beiträge zusammen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

* Textlektüre und aktive Anwesenheit
* Gestaltung von Beiträgen

Prüfungsstoff

Literatur

Mögliche Literaturen:
Ahmed, S. (2014). The Cultural Politcs of Emotion. Edinburgh: Edinburgh University Press.
Brantenberg, G. (2004). Egalias Daughters. A Satire of the Sexes. Berkeley : Seal Press.
Butler, J. (1991). Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Butler, J. (1997). Körper von Gewicht. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Butler, J. (2001). Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Castro Varela, M., & Dhawan, N. (2015). Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung (2. komplett überarbeitete und erweiterte Aufl.). Bielefeld: transcript-Verlag.
Collins, P. (1993). Toward a New Vision: Race, Class and Gender as Categories of Analysis and Connection. Race, Sex & Class , 1 (1), 25–45.
Dahl, U. (2009). (Re)figuring Femme Fashion. Lambda Nordica (2-3), 43–77.
Foucault, M. (2012). Das wahre Geschlecht. In W. Schäffner, & J. Vogl, Über Hermaphrodismus. Der Fall Barbin (4.Auflage ed., pp. 7-18). Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Foucault, M. (1983). Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Haraway, D. (1995). Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt am Main: Campus-Verlag.
Muñoz, J. E. (1999). Disidentifications: Queers of Color and the Perfomance of Politics (Cultural Studies of the Americas). Minneapolis: University of Minnesota Press.
Preciado, P. B. (2016). Testo Junkie. Berlin: b-books.
Smith, L. T. (2008). Decolonizing Methodologies: Research and Indigenous Peoples. London: Zed Books.
Lorde, A. (1986). Our Dead Behind Us: Poems. New York : Norton.
Perko, G. (2005). Queer-Theorien: ethische, politische und logische Dimensionen plural-queeren Denkens.
Sieben, A., Scholz, J. (2012) (Queer-)Feministische Psychologien: eine Einführung.
Villa, P. I. (2008). Habe den Mut, dich deines Körpers zu bedienen! Thesen zur Körperarbeit in der Gegenwart zwischen Selbstermächtigung und Selbstunterwerfung. In P. I. Villa, schön normal. Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst (S. 245–272). Bielefeld: transcript.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37