Universität Wien

190099 SE M3a Gegenstandstheorie I: Bildung, Medien und gesellschaftliche Transformation (2017S)

Philosophien des Lehrens. Zur Konstitution eines bildungswissenschaftlichen Grundbegriffs.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 02.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 09.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 16.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 23.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 30.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 06.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 27.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 04.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 11.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 18.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 01.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 08.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 22.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 29.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Als ein Seminar im Rahmen der Gegenstandstheorie der Bildungswissenschaft konzipiert, werden darin Probleme und Fragen aufgegriffen, die es mit der Konstitution pädagogischer ‚Gegenstände‘ in diesem Fall des Lehrens zu tun haben. Dem liegt unter anderem die Annahme zugrunde, dass Phänomene wie Lehren das Resultat menschlicher Tätigkeit darstellen, denen eine konzeptuelle (und nicht nur eine pragmatische) Ebene inhärent ist und bei denen danach gefragt werden kann, wie sie zu begründen und zu legitimieren wären. Darin ist ebenso ein systematisches Moment (das nicht notwendig auf ein System zielen muss) impliziert, sofern Gründe für ein Verständnis des Lehrens (als eines pädagogischen Grundbegriffs) eingefordert werden, die ihrerseits auf eine Ordnung von Aussagen verweisen, deren Zusammenhang einer Analyse und gegebenenfalls einer Kritik zugänglich ist. Darüber hinaus ist das Seminar, indem es Philosophien des Lehrens (im Plural) behandeln möchte, auf die Analyse von objekt- und metatheoretischen Annahmen ausgerichtet, die in der Konzeption
des Lehrens, in der Weise, wie sein Verhältnis zum Lernen gedacht und innerhalb welchen Rahmens (beispielsweise: Unterricht) es jeweils verortet wird, zum Ausdruck kommen.
Dass in die verschiedenen Auffassungen der Relation von Lehren und Lernen durchaus fragwürdige Annahmen einfließen, kann an technologisch orientierten Ansätzen ebenso gesehen werden, wie an einseitig am Gelingen ausgerichteten Konzeptionen. Als Problematisierung von Ansätzen, wie sie beispielsweise in der empirischen Unterrichtsforschung vertreten werden, die von einer naturwissenschaftlich inspirierten Steuerungserwartung (die auch gesellschaftspolitisch induziert sein mag) ausgehen, können Positionen herangezogen werden, die in Distanz dazu sozialwissenschaftlich informierte oder transzendentalphilosophisch fundierte theoretische Konzepte (Caruso 2011, Koch 2012) vorlegen.
Hinsichtlich der Relationierung von Lehren und Lernen lassen sich vorläufig drei Zugänge unterscheiden: Positionen, die Lehren als reflektierte Anleitung zur adäquaten Aneignung des jeweils zu vermittelnden ‚Gegenstandes‘, beispielsweise in Form von Verstehen, konzipieren; Positionen, die wie der (radikale) Konstruktivismus auf eine systemtheoretische Begrifflichkeit zurückgreifen und deshalb Lehren und Lernen als (beinahe) voneinander unabhängige Prozesse auffassen; Positionen, die skeptisch gegenüber einem linearen Zusammenhang von Lehren und Lernen auftreten und die versuchen der Komplexität des Verhältnisses mittels unterschiedlicher theoretischer Strategien gerecht zu werden.
Im Rahmen des Seminars wird unter anderem auf zwei Sammelbände (Pazzini et al. 2010, Koller et al. 2012) Bezug genommen, die aus verschiedenen Perspektiven Probleme des Lehrens diskutieren. Während bei Pazzini et al. (2010) das Verhältnis von Lehren und Bildung im Mittelpunkt seht, untersuchen Koller et al. (2012) das Phänomen des Lehrens besonders in Relation zum Lernen. In beiden Fällen kommt einem genuin bildungs- bzw. erziehungstheoretischen Zugang der entscheidende Primat zu.
Methoden: Nach einer Einführung in den Themenbereich durch den Seminarleiter werden auf gemeinsamer Textbasis grundlegende Positionen bezüglich des Lehrens diskutiert; zusätzlich ist die Möglichkeit für kurze Präsentationen ausgewählter Ansätze vorgesehen; Übungen mit texterschließenden und kritischen Fragen an die Fachliteratur, Gruppen- sowie Paararbeiten ergänzen das didaktische Vorgehen.
Zielsetzung des Seminars ist es, ein nicht sehr häufig im bildungs- und erziehungstheoretischen Kontext diskutiertes Thema zu vermitteln; verschiedene Zugänge zur Konzeption des Lehrens kennen und unterscheiden zu lernen, sowie die den diskutierten Ansätzen zugrundeliegenden Philosophien des Lehrens zu identifizieren, sie argumentativ rekonstruieren und sie gegebenenfalls einer ebenso begründeten Kritik unterziehen zu können.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Gründliches Studium der jeweiligen Pflichtlektüre, qualifizierte Mitarbeit; Verfassen einer Seminararbeit (ca. 15 Seiten) oder Abhalten eines Referates. Im zuletzt genannten Fall ist am Ende des Semesters eine Prüfung über die Pflichtlektüre abzulegen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zunächst werden im ersten Teil des Seminars die theoretischen Grundlagen der Diskussion um das Verhältnis von Lehren, Lernen und Bildung gemeinsam erarbeitet. Im zweiten Teil wird es darum gehen verschiedene bildungswissenschaftliche Positionen (Dietrich Benner, Marcelo Caruso, Peter Euler etc.) zu besprechen und zu analysieren, welche Auffassungen einer Philosophie des Lehrens sich identifizieren lassen.
Die Gewichtung der Teilleistungen im Rahmen des Proseminars stellt sich wie folgt dar:
1. Regelmäßige Teilnahme (zwei entschuldigte Einheiten sind möglich), sowie Beteiligung an den Diskussionen im PS (15% der Gesamtleistung).
2. Abhalten einer Präsentation, bzw. eines Referates zu einem ausgewählten Thema des Seminars (25%).
3. Verfassen einer Seminar-Arbeit nach den üblichen Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (40%).
4. Schriftliche Reflexion über die im Proseminar diskutierten Inhalte, sowie die möglichen Konsequenzen für die eigene Perspektive hinsichtlich der Konstellation von Lehren, Lernen und Bildung (20%).

Generell ist zu berücksichtigen, dass mindestens zwei der vier Teilleistungen positiv sein müssen, um insgesamt positiv abschließen zu können. Das Abfassen einer schriftlichen Arbeit ist dabei verpflichtend, sofern nicht eine Prüfung am Schluss der LV abgelegt wird.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M3a

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37