180097 LPS Aristoteles' Politik (2024S)

In den acht Büchern seiner Schrift "Politik" befasst sich Aristoteles mit großen Themen wie dem Staat (der Polis), dem Menschen, der Gemeinschaft, der Ökonomie, Gesetzen und Staatsverfassungen, Staatsformen und der Erziehung. Er sieht den Staat als die ranghöchste und alle anderen Gemeinschaften umfassende Form menschlicher Gesellschaft. Der Staat ist naturgegeben, der Mensch ist ein staatliches Lebewesen. Der Staat ist früher als die Hausgemeinschaft und der Einzelne, er ist deren Substanz, Natur und Erfüllung. Der Mensch hat als einziges Lebewesen Sprache, weil er zur Gerechtigkeit und zur Sittlichkeit bestimmt ist. Aristoteles stellt Fragen, die auch heute noch aktuell zu sein scheinen, wie: Was erhält bzw. verdirbt die einzelnen Staatsformen? Aus welchen Ursachen befinden sich einige Gemeinwesen in gutem, andere in schlechtem Zustand? Was ist die beste Verfassung und welche Gesetze und Bräuche müsste diese aufweisen? Was ist eine angemessene Besitzverteilung?
Aus heutiger Perspektive sind manche der in dieser Schrift geäußerten Thesen fragwürdig. Doch nicht das Einverständnis mit allen Thesen ist das Ziel der Beschäftigung mit philosophischen Texten. Vielmehr soll die gemeinsame Lektüre und Besprechung des Gelesenen dazu beitragen, Denkwege nachzuvollziehen, Gutes zu übernehmen und Argumente für Widerspruch zu entwickeln.
Dieses Lektüreproseminar soll neben der Kenntnis der "Politik" auch eine allgemeine Einführung in das Denken des Aristoteles ermöglichen, eine bisherige Beschäftigung mit seinen Texten wird nicht vorausgesetzt.