Universität Wien

180025 PS Glück -das letzte Ziel des Daseins. Eudämonistische Konzepte der Antike (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 13.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 20.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 10.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 17.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 24.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 15.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 22.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 29.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 05.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 12.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 19.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 26.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Der französische Historiker und Philosoph Pierre Hadot vertrat die These, antike Philosophie sei in erster Linie eine Art zu leben bzw. eine Lebensweise (manière de vivre/mode de vivre) oder gar eine Lebenskunst (art de vivre). Dies gilt umso mehr für den Bereich der antiken Ethik mit der nahezu allen antiken Schulen gemeinsamen teleologischen Orientierung an der eudaimonía („Glück[seligkeit]“), dem Streben nach einem glücklichen und gelingenden Leben. Ein wesentliches Charakteristikum antiker Philosophie besteht darin, dass ihre Konzeptionen einen rational einlösbaren Wahrheitsanspruch in Bezug auf die Erklärung der Wirklichkeit erheben, der sowohl im individuellen als auch im gesellschaftlichen Leben und Handeln steuernd wirken kann. Erst aus dem Zusammenspiel der jeweiligen Bemühungen um ein gutes, in sich selbst erstrebenswertes Leben und der Überzeugung, dass ein solches konsistenten Begründungen und rational nachvollziehbaren Argumenten entspreche, könne eine (be)glückende Lebensführung resultieren. Zur Untermauerung ihrer Theorien lieferten die antiken Philosophen vielerlei praktische Anwendungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, die tugendhafte Wesensanlage des Menschen freizulegen, da ihres Erachtens eine moralisch korrekte Lebens- und Handlungsweise ohne die rechte Einstellung des Ethos und die Orientierung an einem tatsächlich guten Ziel nicht möglich sei. Es gilt also, die theoretischen Vorannahmen der antiker Ethiker so zu erschließen und zu diskutieren, dass verständlich wird, wie jene die Basis von Praktiken rationaler Lebensleitung bilden und den Weg zur Erlangung der eudaimonía weisen können. Dies soll in diesem PS anhand der Lektüre und Interpretation ausgewählter Originaltexte antiker Philosophen unternommen werden; als Leitfaden dient das Buches der LV-Leiterin (s. Literatur).

Ziele und Methoden:
Philosophiehistorische Verortung der jeweiligen eudämonistischen Konzepte im Kontext der antiken Ethik. Vertrautheit mit den Grundpositionen der einzelnen Philosophen und Philosophenschulen. Wissenschaftlich korrekter Umgang mit Primär- und Sekundärquellen. Kennenlernen hermeneutischer Methoden zur Erfassung von Texten. Einübung in kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten und Vergleichen der verschiedenen Zugangsweisen in dialogischen Prozessen. Erkennen von Argumentationslinien und Formulierung von „guten“ philosophischen Fragen (Verständlichkeit, Klarheit, Relevanz). Verfassen schriftlicher Ausarbeitungen (Kurzreferat, PS-Arbeit) in korrektem Deutsch und den wissenschaftlichen Kriterien entsprechend.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Individuelles und gemeinsames Lesen und Besprechen ausgewählter Textabschnitte mit anschließender Kommentierung und Diskussion. Präsentation schriftlich vorbereiteter Kurzreferate (2-3 S.) der Studierenden (Expert*innengruppen, vorzugsweise in dialogischer Darstellung) zu vorgegebenen inhaltlichen Schwerpunkten und ausgewählten Originaltexten. Es wird erwartet, dass alle aktiven Teilnehmer*innen im Rahmen ihres Referats ein Handout präsentieren, das als Grundlage für die im Anschluss durchzuführende Diskussion im Plenum dienen soll. Schreiben einer PS-Arbeit im Umfang von 10 bis 12 Seiten in gängiger Schriftart und mit 1½zeiligem Abstand, in welcher entweder ein spezielles Thema vertiefend behandelt werden soll oder verschiedene, in den Sitzungen erarbeitete Aspekte – im Besonderen vergleichend – einander gegenübergestellt werden können, wobei jeweils eigenständige Ausarbeitung unter Heranziehung von weiterführender Literatur (auch Eigenrecherche) ausdrücklich erwünscht ist.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheiten (max. zwei Absenzen). Unentschuldigte Abwesenheit bei der ersten Sitzung führt zur Abmeldung und Weitervergabe des Platzes nach Rangordnung der Warteliste.
Für einen positiven Abschluss dieser prüfungsimmanenten LV müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
Mitarbeit in den Einheiten (Engagement bei der Besprechung und Diskussion der Präsentationen, konstruktive, fachlich richtige Beiträge und „echte“ Fragen): max. 20 Pkte.
Präsentation eines schriftlich vorbereiteten Kurzreferats + Handout: max. 30 Pkte. Schriftliche Abschlussarbeit in Form einer PS-Arbeit (mind. 10 bis max. 12 Seiten in gängiger Schriftart und mit 1½zeiligem Abstand): max. 50 Pkte.
Informationen zu Abgabefristen folgen auf Moodle.
Beurteilungsmaßstab für alle Teilleistungen:
Formale Kriterien: Kohärenz und Klarheit der Darstellung; begriffliche Schärfe und Angemessenheit des sprachlichen Ausdrucks; Beachtung wissenschaftlicher Kriterien (korrekte Zitierung der verwendeten Quellen).
Inhaltliche Kriterien: eigenständige Herangehensweise, Schlüssigkeit in Struktur und Aufbau der Arbeit; Fähigkeit, verschiedene Inhalte selbstständig zusammenzufassen und (neue) relevante Zusammenhänge herzustellen.
Außerdem stimmen Sie mit der Anmeldung zu dieser LV zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungssoftware Turnitin alle von Ihnen in Moodle eingereichten schriftlichen Leistungen prüft.
Notenschlüssel: Note 1: 100-91 Pkte., Note 2: 90-81 Pkte., Note 3: 80-71 Pkte. Note 4: 70-60 Pkte. Note 5: 59-0 Pkte.
Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 60 von 100 möglichen Punkten erforderlich, wobei die Erbringung aller Teilleistungen obligatorisch ist.

Prüfungsstoff

Die im PS zur Verfügung gestellten Texte samt Forschungs-/Sekundärliteratur.

Literatur

Als vorbereitende Lektüre wird das Buch der LV-Leiterin empfohlen: Masek, Michaela: Antike Glücksethik. facultas. Wien 2023. Einen ergänzenden Überblick bietet: Masek, Michaela: Geschichte der antiken Philosophie. facultas. Wien 2012.

Im Zentrum der Betrachtungen steht Aristoteles‘ Nikomachische Ethik. Griech./Dt. Üs. u. hg. von Gernot Krapinger. Stuttgart 2020 (UB 19670). Begleitend dazu: Hahmann, Andree: Aristoteles‘ Nikomachische Ethik. Ein systematischer Kommentar. Stuttgart 2022 (UB 14301).
Aristoteles, Nikomachische Ethik. Üs. u. hg. von Ursula Wolf. Reinbek b. Hamburg 2006.
Hossenfelder, Malte: Antike Glückslehren. Quellen zur hellenistischen Ethik in dt. Üs. Stuttgart 2013.
Sextus Empiricus, Grundriss der pyrrhonischen Skepsis. Eingel. u. üs. von Malte Hossenfelder. Frankfurt a. Main 2021.
Weitere Texte s. Literaturverzeichnis: M.M.: Antike Glücksethik, S. 233f. Eine Auswahl von Originaltexten wird zudem auf Moodle bereitgestellt. Auswahl aus Sekundärliteratur:
Annas, Julia: The morality of happiness. Oxford 1993.
Bieri, Peter: Wie wollen wir leben? Salzburg 2011.
Detel, Wolfgang: Aristoteles. Eine Einführung. Stuttgart 2021.
Fellmann, Ferdinand: Philosophie der Lebenskunst zur Einführung. Hamburg 2009, v.a. 11-59. Flashar, Hellmuth: Aristoteles. Lehrer des Abendlandes. München 2013, v.a. 67-106.
Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform. Antike und moderne Exerzitien der Weisheit. Frankfurt a. Main 2011.
Höffe, Otfried (Hg.): Aristoteles. Die Nikomachische Ethik. Berlin 2019.
Horn, Christoph: Antike Lebenskunst. Glück und Moral von Sokrates bis zu den Neuplatonikern. München 2014.
Hübner, Dietmar: Einführung in die philosophische Ethik. Göttingen 2021, v.a. 99-150.
Schriefl, Anna: Stoische Philosophie. Eine Einführung. Stuttgart 2019, v.a. 119-156 (157-173).
Szlezák, Thomas Alexander: Platon. Meisterdenker der Antike. München 2021.
Thomä, Dieter/Henning, Christoph/Mitscherlich-Schönherr, Olivia (Hgg.): Glück. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2011. Wolf, Ursula: Handlung, Glück, Moral. Berlin 2020, v.a. 111-230.
Ergänzende Literatur wird auf Moodle bekannt gegeben und in der ersten Einheit besprochen.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 22.02.2024 16:06