Universität Wien

180004 LPS Foucault: Sexualität und Wahrheit (2017S)

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 09.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 16.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 23.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 30.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 06.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 27.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 04.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 11.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 18.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 01.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 08.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 22.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Donnerstag 29.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
Auseinandersetzung mit dem zweiten und dritten Band des Werkes von Michel Foucault Sexualität und Wahrheit, Kennenlernen und Erproben der Methode und Überprüfung der Thesen in Bezug auf aktuelle Debatten.

Inhalt:
Lust, Treue, homo- und heterosexuelle Beziehungen: Die großen Themen der Sexualmoral haben sich seit der Antike nicht verändert. Die moralische Auseinandersetzung und der damit einhergehende Wahrheitsdiskurs des Sexes, erfuhr hingegen eine fundamentale Veränderung. Michel Foucault zeigt im zweiten und dritten Band des ursprünglich auf sechs Bände konzipierten Werks Sexualität und Wahrheit auf, dass es eine verkürzte Sicht ist, die Zugehörigkeit der Lust zum gefährlichen Bereich des Übels, die Verpflichtung zu monogamer Treue und die Ausschließung der gleichgeschlechtlichen Partner in der Fiktion einer „jüdisch-christlichen“ Moral zu sehen, in einem überzeitlichen Verbot oder einem bleibenden Gesetz zu suchen. In einer differenzierten Auseinandersetzung mit philosophischen, moralischen und medizinischen Texten wird deutlich, dass sich bereits in der Antike ein Denken formte, das das Christentum später nur aufzugreifen brauchte. Genealogisch wird nachgezeichnet, wie sich aus einem ästhetischen Selbstverhältnis eine ars erotica bildete und sich später zu einer scentia sexualis und einem „Geständnis des Fleisches“ entwickelte.

Methode:
Beide Schriften werden einer textnahen und kritischen Lektüre unterzogen, um die archäologisch-genealogische Methode Foucaults kennenzulernen und nachzuvollziehen. Expertengruppen wählen relevante Stellen für ein gemeinsames Close Reading aus. Dabei sollen Überprüfungen zentraler Thesen mit Aktualitätsbezug und eine Gegenüberstellung der scentia sexualis und der ars erotica ermöglicht werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheitspflicht, Mitarbeit, Diskussion, Übernahme eines Referats, Verfassen von zwei ca. 5-seitigen Essays (falls kein Referat übernommen werden kann: 3 Essays).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mitarbeit: 10%
Referat (oder 3. Essay): 30%
2 wissenschaftliche Arbeiten (ca. 5 Seiten): 60% (je 30%)
Für eine positive Beurteilung sind mindestens 60% erforderlich.

Prüfungsstoff

Kenntnis der Primär- und ausgewählter Sekundärliteratur; Mitarbeit, Referat, schriftliche Arbeiten.

Literatur

Primärliteratur:

Michel Foucault: Der Gebrauch der Lüste. Sexualität und Wahrheit 2. 12. Aufl. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2015 [1989].

Michel Foucault: Die Sorge um sich. Sexualität und Wahrheit 3. 12. Aufl. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2015 [1989].

Sekundärliteratur:

Philippe Aries/ Andre Bejin/ Michel Foucault: Die Masken des Begehrens und
Metamorphosen der Sinnlichkeit. Zur Geschichte der Sexualität im Abendland. Frankfurt a. M.: Fischer 1984.

Wolfgang Detel: Foucault und die klassische Antike – Macht, Moral, Wissen. 2. Aufl.
Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2006.

Clemens Kammler/ Rolf Parr/ Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Foucault-Handbuch. Leben –
Werk – Wirkung. Stuttgart: J. B. Metzler 2008.

Reiner Ruffing: Michel Foucault. 2. Aufl. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2010.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 2.3
MA Ethik M01.5 LPS
UF PP 06 Philosophieren Lernen
§ 57.2.4. Lektüreproseminar

Letzte Änderung: Sa 08.07.2023 00:17