Universität Wien

170715 UE Performing Suburbia. Das subversive Potential von Utopia/Niemandsland (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 20.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Montag 27.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Montag 17.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Montag 08.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Montag 22.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Montag 05.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Montag 26.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Suburbs, Vorstädte gelten als Orte außerhalb metropolitaner Zentren, am Rand gelegene oder gedrängte Räume des Dazwischen. Diesen Orten wird und wurde seitens politischer oder polizeilicher Macht die Gefahr des „subversiven“, eines rebellischen Potentials zugeordnet. Für Wien um 1900 liegen hier einige Forschungen vor, wie beispielsweise „Anarchie der Vorstadt“ (Maderthaner/Musner),“ „Felix Saltens Wurstelprater“ (Schwarz), „Geheimsache Leben. Schwule und Lesben im Wien des 20. Jahrhunderts“ (Brunner/Rieder/Schefzig/Sulzenbacher/Wahl), ebenso Forschungen zur Arenabewegung der 1970er Jahre, u.a. „Und wir bewegen uns doch. Soziale Bewegungen in Österreich“ (Foltin) und „Besetzt!. Kampf um Freiräume seit den 70ern“ (Nußbaumer/ Schwarz).
Dieses Seminar sucht historisch/gegenwärtig als subversiv markierte Orte (auf), ob physisch in Wien (z.B. Schlor in Simmering) oder imaginär via wissenschaftliche Recherche. Folgende Ausgangsfragen beschäftigen uns: Wie entwickelt sich die Distinktion von Urban/Suburban im jeweiligen historischen Kontext? Welche performativen Strategien verschiedenster Akteur*innen kreieren Subversion, in deren Folge Urbanität/Suburbia/Metropolitane Kulturen konstruiert werden? Welche historischen und zeitgenössischen performativen Formen lassen sich herausarbeiten? Dabei orientieren wir uns als Ausgangspunkt an historisch als „unehrlich“ geltenden performativen Praktiken wie Taschenspielerei, Zauberkunst, Jonglage, Springen, Seiltanz, Feuerschlucken etc. „fahrender Leute“. Dabei dient das Liber Vagatorum von 1510 als Quelle, da hier 28 Praktiken von Menschen verzeichnet sind, die als „Bettler“ markiert wurden und denen der Zugang in die Städte verwehrt wurde.
Ziele
Ziel ist es an den Rand gedrängte Diskurse und performative Praktiken internationaler Suburbs aufzufinden, zu dokumentieren, zu kontextualisieren und zu reflektieren.
Methode:
Methodisch arbeiten wir mit einer Mischung aus kritischer theoretischer Lektüre (Theorien des Subversiven, Urbanität, Metropolitane Kulturen, Klassentheorien, Queer Studies) und proaktiver (historischer) Quellensuche. Letztere wird über Exkursionen zu markanten Orten, relevanten Archiven und Veranstaltungen stattfinden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Als Abschluss des Seminars wird ein Projektforschungsbericht erstellt. An diesem wird im Verlauf des Semesters kontinuierlich gearbeitet und in einzelnen Einheiten werden die erbrachten Zwischenergebnisse evaluiert.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Rechercheplan und Protokoll verfassen 15%
Erste Rechercheergebnisse und Präsentation 20%
Überarbeitetes Rechercheergebnis und erste Forschungskonzeption 20%
Projektforschungskonzept 45%

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff wird das im Verlauf des Semesters erarbeitete individuelle Projektforschungsvorhaben. Grundlegende Materialien und Literatur stehen via moodle zur Verfügung

Literatur

Johannes Agnoli, Subversive Theorie. Die Sache selbst und ihre Geschichte, 1990.
Nina Bandi, Michael G. Kraft, Sebastian Lasinger (Hrsg.): Kunst, Krise, Subversion. Zur Politik der Ästhetik. Bielefeld 2012.
Pierre Bourdieu. Was heißt Sprechen 2005.
Pierre Bourdieu. Die feinen Unterschiede. 1987.
Pierre Bourdieu. Die verborgenen Mechanismen der Macht 2005.
John Mink (ed): Teaching Resistance: Radicals, Revolutionaries, and Cultural Subversives in the Classroom 2019
Dietmar Unterkofler: Diese Revolution hat kein Gesicht!: Theorie und Praxis subversiver Medienstrategien bei Luther Blissett und Wu-Ming im Kontext aktueller sozialer Bewegungen 2010
Magical Marxism: Subversive Politics and the Imagination (Marxism and Culture) 2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 20.03.2023 10:49