Universität Wien

170310 VO Vorlesung zu Filmgeschichte (2023W)

Filmexil und Exilfilm

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 05.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 12.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 19.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 09.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 16.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 23.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 30.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 07.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 14.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 11.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
Donnerstag 18.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Rund 1.500 europäische, in der Mehrzahl jüdische Filmschaffende wurden von 1933 bis Anfang der 1940er Jahre vom Nationalsozialismus vertrieben. Ein großer Teil von ihnen erreichte Hollywood, andere fanden sich im (vorübergehenden) Exil in Großbritannien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, der Sowjetunion und anderen Ländern wieder. Im Filmbereich wurde der durch die nationalsozialistische Ausgrenzungspolitik erzwungene Verlust für das deutsche Kultur- und Geistesleben besonders stark spürbar: Man denke an Regisseure wie Billy Wilder, Max Ophüls, Fritz Lang und Robert Siodmak, Darsteller:innen wie Elisabeth Bergner, Lilli Palmer, Peter Lorre und Conrad Veidt, Produzenten wie Erich Pommer und Arnold Pressburger, aber auch zahlreiche Drehbuchautor:innen, Kameraleute, Cutter:innen, Filmkomponisten, Filmarchitekten, Kostümbildner:innen, Toningenieure, Filmagent:innen etc.

Einige Fragestellungen: Was zeichnet das Filmexil - im Unterschied etwa zum literarischen Exil - aus? In welchem Spannungsverhältnis zueinander stehen biografische, kulturelle und politische Diskurse? Wie situieren sich spezifische Exilerfahrungen im Kontext größerer Diskurse wie transnationaler Wechselwirkungen und soziokultureller Transfers? Wie werden Exilerfahrungen in den Filmen repräsentiert? In welcher Weise schreibt sich die Fluchterfahrung der Exilant:innen in ihre Filme ein? Wie äußert sich der Zustrom europäischer Filmschaffender konkret im gesellschaftlichen und Produktionskontext des Gastlandes? Wie sollte das Bild von Europa im Kino des jeweiligen Gastlandes aussehen, wie wurde es konstruiert? Welche Vorstellungen, Mythen lagen diesem Prozess zugrunde?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Schriftliche Prüfung 100%
Positiv ab 51% der möglichen Punkte

Prüfungsstoff

Inhalt der Vorlesung, Kenntnis des Films CASABLANCA (1942) und der Dokumentation FILMEMIGRATION AUS NAZIDEUTSCHLAND (1975) sowie der auf Moodle unter "Texte - Prüfungsstoff" zur Verfügung gestellten Texte.

Literatur

ASPER, Helmut G.: "Etwas Besseres als den Tod...". Filmexil in Hollywood. Marburg: Schüren, 2002.

ASPER, Helmut G.: Film. In: Krohn/zur Mühlen/Paul/Winckler(Hg.): Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933-1945. Darmstadt: Primus, 1998.

BAHR, Ehrhard: Weimar on the Pacific: German Exile Culture in Los Angeles and the Crisis of Modernism. Berkeley: University of California Press, 2007.

BERGFELDER, Tim/CARGNELLI, Christian (Hg.): Destination London. German-speaking Emigrés and British Cinema, 1925-1950. New York, Oxford: Berghahn, 2008.

CARGNELLI, Christian: A Short History of Film Exile. In: Bergfelder/Carter/Göktürk/Sandberg (Hg.): The German Cinema Book. Second Edition. London: Bloomsbury, 2020.

CARGNELLI, Christian/OMASTA, Michael (Hg.): Aufbruch ins Ungewisse. Österreichische Filmschaffende in der Emigration vor 1945. Wien: Wespennest, 1993.

FILMMUSEUM BERLIN - DEUTSCHE KINEMATHEK (Hg.): FilmExil. Heft Nr. 1-22. Berlin, München 1992-2005.

GEMÜNDEN, Gerd: Continental Strangers. German Exile Cinema 1933-1951. New York: Columbia University Press, 2014.

GEMÜNDEN, Gerd/KAES, Anton: Introduction. In: New German Critique, no. 89 (Film and Exile), Spring-Summer 2003.

HORAK, Jan-Christopher: Anti-Nazi-Filme der deutschsprachigen Emigration von Hollywood 1939-1945. Münster: MAkS, 1984.

HORAK, Jan-Christopher: Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933. Zweite, erweiterte und korrigierte Auflage. Münster: MAkS, 1986.

HORAK, Jan-Christopher: Exilfilm, 1933-1945. In: Jacobsen/Kaes/Prinzler (Hg.): Geschichte des deutschen Films. Stuttgart, Weimar: Metzler, 1993.

KLAPDOR, Heike (Hg.): Ich bin ein unheilbarer Europäer. Briefe aus dem Exil. Berlin: Aufbau, 2007.

NAFICY, Hamid: An Accented Cinema. Exilic and Diasporic Filmmaking. Princeton, Oxford: Princeton University Press, 2001.

ROEDER, Werner/STRAUSS, Herbert A. (Hg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration, Bd. II: The Arts, Sciences and Literature. München, New York: Saur, 1983.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 22.02.2024 14:46