Universität Wien

170230 PS Proseminar "Theatrale und mediale Räume" (2023W)

Douglas Sirk und das Melodram

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 02.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 09.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 16.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 23.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 30.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 06.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 13.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 20.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 27.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 04.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 11.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 08.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 15.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 22.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Montag 29.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Melodramen können zu Tränen rühren. Melodramen drehen sich um Figuren, die sich ihre Sehnsüchte nicht erfüllen können. Und: Melodramen spielen sehr oft im Kreise der Familie, wohin sich gesellschaftliche Konflikte gern verlagern.

"Jedes Melodram erzählt eine Liebesgeschichte; das heißt, was sonst notwendiges Beiwerk ist, bildet hier das Zentrum. (...) Das Melodramatische ist schön traurig. Wie beispielsweise der Thriller uns die Lust über die Angst vermittelt, so das Melodram das Gefühl über das Leiden. (...) Man begreift die Aufregung aller Figuren im Melodrama: Der Regen fällt, eine Tür geht auf, die Heldin trägt das grüne Kleid, und all das kann kein Zufall sein." (Georg Seeßlen)

An mehreren Filmen, die in Hollywood von Douglas Sirk inszeniert wurden, sollen die melodramatische Schreibweise und das Genre des Filmmelodrams (Ästhetik, Geschichte, Ideologie) beleuchtet und analysiert werden – nicht zuletzt auch im Lichte der feministischen Filmtheorie, der Auteur-Theorie und der starken Nachwirkung der Sirk-Melodramen (Fassbinder, Bigelow, Haynes, Ozon etc.). Folgende Filme werden im Mittelpunkt stehen: ALL I DESIRE, ALL THAT HEAVEN ALLOWS, THERE'S ALWAYS TOMORROW, WRITTEN ON THE WIND und IMITATION OF LIFE.

"Wenn man WRITTEN ON THE WIND sieht, dann weiß man plötzlich woher die Popkultur kommt und das ist ein Aspekt, den ich auch nicht als historisch empfinde. Was ich in diesem Film sehe, ist das, was wirklich in der Malerei passiert ist. (…) WRITTEN ON THE WIND ist wie Rauschenberg, eben wie amerikanische Popkunst." (Frieda Grafe)

Filmhistorische Grundkenntnisse werden vorausgesetzt (classical Hollywood cinema).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit (unbedingt beim ersten Termin, maximal zwei Absenzen möglich), Präsentation oder Essay, Proseminar-Arbeit oder Bachelor-Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit (unbedingt beim ersten Termin, maximal zwei Absenzen möglich), Präsentation/Essay (50 %) und Proseminar-Arbeit (50 %) ODER Präsentation/Essay (40 %) und Bachelor-Arbeit (60 %). Zur Erlangung einer positiven Note ist die positive Beurteilung beider Teilleistungen nötig.

Prüfungsstoff

Literatur

Thomas Brandlmeier: Douglas Sirk und das ironisierte Melodram. München 2022.

Jacky Bratton/Jim Cook/Christine Gledhill (Hg.): Melodrama - Stage, Picture, Screen. London 1994.

Peter Brooks: The Melodramatic Imagination. New Haven 1976.

Jackie Byars: All That Hollywood Allows. Chapel Hill 1991.

Christian Cargnelli/Michael Palm (Hg.): Und immer wieder geht die Sonne auf. Texte zum Melodramatischen im Film. Wien 1994.

Mary Ann Doane: The Desire to Desire. The Woman's Film of the 1940s. Bloomington 1987.

Victoria L. Evans: Douglas Sirk, Aesthetic Modernism and the Culture of Modernity. Edinburgh 2017.

Rainer Werner Fassbinder: Filme befreien den Kopf. Herausgegeben von Michael Töteberg. Frankfurt am Main 1984.

Margrit Frölich/Klaus Gronenborn/Karsten Visarius (Hg.): Das Gefühl der Gefühle. Zum Kinomelodram. Marburg 2008.

Christine Gledhill (Hg.): Home Is Where the Heart Is. London 1987.

Frieda Grafe/Fritz Göttler: Imitation is Life. Conversation zu Douglas Sirk. In: 24, Nr. 12 (Winter/Frühling 1997).

Knut Hickethier/Andreas Stuhlmann: Douglas Sirk. Hamburg 2017.

Hermann Kappelhoff: Matrix der Gefühle. Das Kino, das Melodram und das Theater der Empfindsamkeit. Berlin 2004.

Barbara Klinger: Melodrama and Meaning. History, Culture, and the Films of Douglas Sirk. Bloomington and Indianapolis 1994.

Gertrud Koch: Von Detlef Sierck zu Douglas Sirk. In: Frauen und Film, Nr. 44/45 (Oktober 1988).

Marcia Landy (Hg.): Imitations of Life. A Reader on Film and Television Melodrama. Detroit 1991.

John Mercer and Martin Shingler: Melodrama. Genre, Style, Sensibility. New York, Chichester 2004.

Steve Neale: Genre and Hollywood. London, New York 2000.

Tom Ryan: The Films of Douglas Sirk. Exquisite Ironies and Magnificent Obsessions. Jackson 2019.

Georg Seeßlen: Kino der Gefühle. Geschichte und Mythologie des Film-Melodrams. Reinbek 1980.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 07.09.2023 11:07