Universität Wien

170230 PS Proseminar "Theatrale und mediale Räume" (2017W)

Medien|Räume. Raumpolitiken im medialen Kontext

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung findet als Blockveranstaltung statt!
Fehlzeiten von maximal zwei thematischen Lehrveranstaltungseinheiten sind schadlos ohne Entschuldigung möglich. Bei darüber hinausgehenden Fehlzeiten kann die Lehrveranstaltung nur noch nach Vorlage eines ärztlichen Attests positiv absolviert werden.
Die Veranstaltungsinhalte (Seminarplan, Textlektüren, ...) werden im Anschluss an die Vorbereitungssitzung im Oktober über Moodle zur Verfügung gestellt.

Freitag 13.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag 04.11. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sonntag 05.11. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Samstag 18.11. 08:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sonntag 19.11. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„Wir sind, glaube ich, in einem Moment, wo sich die Welt weniger als ein großes sich durch die Zeit entwickelndes Leben erfährt, sondern eher als ein Netz, das seine Punkte verknüpft und sein Gewirr durchkreuzt“, so Michel Foucault in seinem kanonischen Essay „Andere Räume“ von 1967. Was Foucault hier als weitreichende These formuliert, ist die Idee der Ablösung von der Zeit durch den Raum in der Konzeption und Vorstellung der heutigen Welt. Auch 50 Jahre später besitzen Foucaults Überlegungen zur Bedeutung des Raums eine anhaltend starke Relevanz. Nicht zuletzt aktuelle Debatten um die EU-Flüchtlingspolitik und die damit einhergehenden Vorstellungen von der Beschaffenheit nationaler Räume und ihrer Grenzen zeigen die Notwendigkeit auf, sich mit Raumkonzepten und ihren Repräsentationen in medialen Kontexten auseinanderzusetzen. Doch dabei erscheinen die Kategorien und Vorstellungen von Räumen als Produkte historisch-kultureller Prozesse. Sie sind latent, kontingent und unterliegen einer stetigen Veränderbarkeit, die einhergeht mit machtvollen Diskursverschiebungen. Sie müssen deshalb in der Analyse konsequent als zeitgebundene Kategorien gelesen werden, deren Autorschaft kritisch zu hinterfragen ist.

Das Ziel des Seminars wird es folglich sein, den Wandel kultureller Raumvorstellungen anhand kanonischer Textlektüren gemeinsam nachzuvollziehen und dabei zu fragen, welche Rolle verschiedene Medien dabei einnehmen. Beginnend in der Antike mit Platons Höhlengleichnis über die Schriften Kants in der Neuzeit bis zu den Theorien des topographical und topological turns der Gegenwart soll ein Überblick zur kulturtheoretischen Auseinandersetzung mit der Kategorie des Raums geschaffen werden. Durch die Einbindung postkolonialer Positionen z.B. von Paul Gilroy, Arjun Appadurai und Homi Bhabha sollen zugleich kritische Perspektiven auf die oftmals weißen, westlichen und kolonialistischen Raumkonstruktionen eröffnet werden. Hier steht die Frage von Medienräumen vor allem in ihren kritischen bzw. widerständigen Momenten im Fokus. In einem zweiten Schritt sollen dann einzelne mediale Artefakte und Phänomene in ihrer spezifischen Raumkonstruktion diskutiert werden. Neben Filmen und Videospielen sollen dazu auch Soundwalks im Stadtraum gehören. Weitere Vorschläge für Beispiele aus dem Kreis der Teilnehmenden sind hier sehr willkommen.

Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars
- unterschiedliche Theorien, die sich mit der Konstruktion des Raums beschäftigen, in ihren philosophischen, historischen und medialen Kontext einordnen,
- ästhetisch-formale und narrative Konstruktionspraktiken und Besonderheiten ausgewählter Medienbeispiele und -phänomene in Hinblick auf die Beziehung von Medien und Raum erkennen und beschreiben,
- kritische Perspektiven auf die Konstruktion von Raum im Kontext der Postcolonial Studies wiedergeben,
- die Analysen historischer Phänomene und Artefakte mit aktuellen Beispielen kritisch verbinden,
- das erlernte Wissen in ein Seminaressay überführen und anwenden.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten.
Es findet eine Vorbereitungssitzung im Oktober statt, in der die Sitzungsinhalte und Leistungsanforderungen vorgestellt und nachfolgende Aufgaben verteilt.
Bis zum Blocktermin findet eine Phase des Selbststudiums statt. Die Studierenden bereiten die Texte und Medienbeispiele wie im Seminarplan angegeben vor.
Während des Blocktermins werden die einzelnen Sitzungen vom Dozierenden und studentischen "Expertengruppen" geleitet. Die Expertengruppen überlegen sich unter Vorlage eines Sitzungskonzeptes Moderationsfragen, Analysebeispiele, Gruppenmethoden etc., um die Sitzungsinhalte didaktisch aufzubereiten. Dazu werden im Vorfeld für die Texte der eigenen Experten-Sitzung Lesekarten (kurze Zusammenfassung der grundlegenden Textargumentation mit weiterführenden Fragen; zirka 1 Seite) angefertigt.
Nach Abschluss des Seminars muss schließlich ein kurzer Essay geschrieben werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant:
- Konzeptpapier der Expertengruppe (20%)
- Expertengruppe (40%)
- Seminaressay (40%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die aus den einzelnen Teilleistungen errechnete Gesamtnote muss mindestens die Note "4" ("Ausreichend") ergeben, um das Seminar positiv abschließen zu können.

Prüfungsstoff

Inhalte des Seminars und eigene Fortführungen.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21