Universität Wien

160015 SE Komponieren, Singen, Hören, Memorieren: Josquins und Obrechts Messen im kulturellen Kontext (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung: Am Montag, 22. Mai 2023, findet um 19 Uhr voraussichtlich ein Gastvortrag von Dr. David Rothenburg zum Kontext des Seminars statt, den wir im Seminar dann auch diskutieren werden. Bitte, halten Sie sich diesen Termin frei!

Montag 06.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 20.03. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 17.04. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 22.05. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 12.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31
Montag 26.06. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3A-O1-31

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit den Anfängen der Musikgeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert gelten die Messkompositionen von Jacob Obrecht und Josquin des Prez als herausragende Werke der Kompositionsgeschichte. An diesen Vertonungen des Ordinarium Missae kann man noch heute hervorragend die um 1500 aktuellen kompositorischen Strategien – sei es in der formalen Großdisposition, der (Durch-)Imitation oder den Cantus-firmus-Techniken – kennenlernen und die Komponisten beim wettstreitartigen Überbieten ihrer jeweiligen Finessen beobachten. In den letzten Jahren wurde darüberhinaus in aktuellen musikwissenschaftlichen Studien zunehmend nach der liturgischen und kulturellen Einbettung dieser Ausnahmekompositionen gefragt: Wie prägten diese Kompositionen die Soundscape des spätmittelalterlichen Gottesdienstes, wie focussierten sie die Aufmerksamkeit im liturgischen Ablauf? Wer hörte sie mit welchem Grad der Aufmerksamkeit – oder ging es eher um den Vollzug, das kunstvolle Singen an sich – parallel zur himmlischen Engelsmusik? Welche intertextuellen Bedeutungen werden durch die Verwendung von präexistentem, weltlichem wie geistlichem Material im Verein mit dem gegebenen Ordinariumstext gestiftet, inwieweit können wir sie heutzutage entschlüsseln? Wie korrespondieren diese Bedeutungen mit Aspekten der Frömmigkeit, den Identitätskonstruktionen spätmittelalterlicher Menschen, wie mit Aspekten der Herrscherrepräsentation? Welche Funktionen konnten diese Messkompositionen haben – unter anderem zum Memorieren von Verstorbenen?
Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmenden mit aktuellen Forschungen zu den genannten kulturwissenschaftlichen Fragestellungen vertraut zu machen.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit werden stehen: Obrechts Missa Maria zart (und ihr Verhältnis zu Krankheit und Ablass), Obrechts und Josquins Missae Fortuna desperata (und das symbolische Glücksrad), Obrechts Missa De Sancto Martino (und die zeitgenössische Heiligenverehrung) sowie Josquins Missa Gaudeamus (und der Bezug zur Liturgie als Spiegel freudigen Engelsgesangs). Seminararbeitsthemen können sich auf jedwede Messkomposition von Obrecht, Josquin oder deren Zeitgenossen, oder auch auf die angesprochenen Kontexte beziehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit im Seminar (Vorbereitung der Sitzungen, Textvorstellung, Referat) und Schriftliche Seminararbeit zu einem selbstgewählten Thema.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Abgabe einer (formal korrekten) Seminararbeit

Prüfungsstoff

Literatur

Wird im Syllabus (nach Anmeldung auf Moodle) bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: BAC
MA (2008): M01, M02, M04, M05, M06, M12, M13, M14
MA (2022): E.HIA, H.HIA, S.HIA

Letzte Änderung: Mo 13.03.2023 18:08