Universität Wien

140064 VO VM1 / VM2 - Postwachstum (2016W)

Zwischen Utopie und Praxis: Degrowth ein Ausweg aus der Sackgasse?

SGU

Details

max. 999 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

***Selbstorganisierte Ringvorlesung der Basisgruppe Internationale Entwicklung***

Am 26.10. 2016 wird eine Einheit auf freiwilliger Basis stattfinden. Der Ort wird noch bekannt gegeben.

Block I: Zeitdiagnosen

5.10.2016: Die Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse – Symptome, Ursachen und die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation.
Christoph Görg (Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Institut für Soziale Ökologie)

12.10.2016: Wider den Wachstumswahn. Degrowth als konkrete Utopie.
Barbara Muraca (Oregon State University, Philosophy Department)

19.10.2016: Degrowth as a social-ecological transformation: The role of social movements.
Viviana Asara (Wirtschaftsuniversität Wien, Department of Social-Ecological Transformation)

Block II: Einführungen

26.10.2016: What is Degrowth? From an Activist Slogan to a Social Movement.
Federico deMaria (Research & Degrowth, Barcelona)

9.11.2016: Transformation in eine Postwachstumsgesellschaft – Herausforderungen für Zivilgesellschaft, Politik und Forschung.
Irmi Seidl (Research Unit Economics and Social Sciences, Swiss Federal Research Institute)

Block III: Verschränkungen

16.11.2016: Feministische Interventionen. Posthumanistische Visionen der Ökonomie.
Karin Schönpflug (Universität Wien, Institut für Internationale Entwicklung)

23.11.2016: Degrowth und die Herausforderungen postkolonialer Migrationen.
Maria do Mar de Castro Varela (Alice Salomon Hochschule Berlin)

Block IV: Strategien & Praxen

PODIUMSDISKUSSION
30.11.2016: Lokal produzieren, global kommunizieren: von Recht auf Stadt bis Wissensallmende.
Sarah Kumnig (Universität Wien)
Andrea*s Exner (Universität Wien)
Nicole Lieger

PODIUMSDISKUSSION
7.12.2016: Klima und Energie - Kämpfe und Perspektiven.
Magdalena Heuwieser (System Change, not Climate Change! / Finance & Trade Watch)
Elmar Flatschart (Universität Wien)

PODIUMSDISKUSSION
14.12.2016: Ernährungssouveränität
Irmi Salzer (ÖBV – via campesina austria)
Richard Mogg (Biohof Mogg)
Philipp Salzmann Ä.v. (FIAN)

Block V: Kritiken und Interventionen

11.01.2017: Das "Gute Leben" in Ecuador: Zwischen Paradigmenwechsel und Neoextraktivismus.
Yare Maldonado Guerrero (Universität Quito)
Greta-Marie Becker (KHM Köln)

18.01.2017: Postwachstum aus postkolonialer Perspektive.
Christine Löw (Universität Frankfurt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften)

25.01.2017: Abschluss und Zusammenschau
Ulrich Brand (Universität Wien, Fachbereich Internationale Politik)

Mittwoch 05.10. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 12.10. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 19.10. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 09.11. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 16.11. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 23.11. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 30.11. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 07.12. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 14.12. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 11.01. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 18.01. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Mittwoch 25.01. 18:30 - 20:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Eine wachsende Wirtschaft soll zu sozialem Wohlstand führen. Doch: Immer mehr und mehr stellt sich die Frage: wie kann das funktionieren in einer Welt, die nur über begrenzte Ressourcen verfügt? Das ist eine Frage, die sich heute viele Menschen angesichts des immer offensichtlicher zu Tage tretenden Klimawandels und den Konsequenzen ökologischer Krisen stellen.

Eine Antwort bieten Konzepte des "Postwachstums", die unter dem Schlagwort "Degrowth" zu einer immer prominenteren Debatte werden. In diesem Rahmen wird sich ganz von Wachstumslogiken abgewandt sowie bezweifelt, dass eine auf Wachstum ausgerichtete Welt in Zukunft tragfähig sein wird - weder für die Umwelt, noch für eine gerechte Gesellschaft. Dagegen steht das Versprechen, dass ein gutes Leben für alle in einer Zukunft ohne Wachstum möglich sein kann.

Warum dieses Versprechen (k)eine Utopie ist, soll im Rahmen der Ringvorlesung aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Die Ringvorlesung teilt sich in fünf Blöcke. Der erste Block beschäftigt sich mit der Zeitdiagnose, die der Diskurs des Postwachstums formuliert. Im nächsten Schritt werden die grundsätzlichen Strömungen und Ideen diskutiert, die unter diesem Diskurs subsumiert werden. Hier stellt sich auch die Frage, wie weit die Debatten in ihrer Kritik gehen: Welche Strömungen sprechen wen bzw. was an und inwiefern werden gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse thematisiert? Und wie verhalten sich Konzepte des Postwachstums zu aktuell geführten Debatten um die Krise der Migration und der sozialen Reproduktion?

Im dritten Block soll mit aktuell geführten, sozialen Kämpfe um Ernährungssouveränität, Selbstverwaltung erneuerbarer Energien und dem Recht auf Stadt die noch abstrakte Utopie konkretisiert werden. Hier soll diskutiert werden, ob im Zuge der scheinbaren Ausbreitung der Thematik von einer neuen sozialen Bewegung gesprochen werden kann, die bereit ist, ein politisches Gegenprogramm zu herrschenden Praktiken zu formulieren oder ob hier eher im Zuge eines harmonischen Pluralismus gesellschaftliche Nischen besetzt werden.

Zuletzt möchten wir auch Perspektiven des Globalen Südens Raum geben, die sich mit ähnliche Problemstellungen auseinandersetzen. Gibt es produktive Überschneidungen zwischen Postwachstumsansätzen und Interventionen aus dem Globalen Süden oder verbleibt Postwachstum in einer eurozentristischen Blase?

Was bringt also die Zukunft: Mehr oder weniger? Kann Postwachstum Alternativen bieten und wenn ja, welche und für wen? Und, wer ist überhaupt dieses "alle", denen ein gutes Leben versprochen wird?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

1. Reflexionen
Drei Reflexionen mit jeweils einer Seite zu selbst ausgewählten Einheiten der Vorlesung.
Abgabe jeweils vor der nächsten Einheit auf Moodle

2. Essay
Ein Essay von ungefähr 5 Seiten, um ein Thema der Ringvorlesung zu vertiefen oder mehrere Themen miteinander zu verbinden. Es soll Literatur aus der Vorlesung sowie selbst recherchierte Literatur in den Essay eingebunden werden.
Insgesamt gibt es vier Abgabetermine und die Abgabe erfolgt auf Moodle.

1. Abgabetermin: 5. Februar 2017
2. Abgabetermin: 5. März 2017

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Zu jeder Einheit werden Texte von den vortragenden Personen zur Verfügung gestellt, welche auf Moodle zu finden sein werden. Zusätzlich wird es auf Moodle eine Sammlung von Einführungstexten und Vertiefungsliteratur zu Degrowth geben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

IE: VM1, VM2
Geographie: BA11-8.1, L2-b-zLV

Letzte Änderung: Fr 15.10.2021 00:19