Universität Wien

090120 UE Tis ptaiei? Diskurse der Schuldzuweisung während der griechischen Krise des frühen 21. Jahrhunderts (2016W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

DO wtl von 13.10.2016 bis 10.11.2016 09.30-11.00 Ort: Seminarraum d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3; DO wtl von 24.11.2016 bis 26.01.2017 09.30-11.00 Ort: Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die griechische "Krise" beschäftigt Medien und politische Akteure bereits seit 2009 sowohl im Land selbst als auch international. Ein Großteil der Ausführungen zum Thema befasst sich mit der Verantwortung oder Schuld in einfacher, oft klischeehafter Form (Boulevardmedien), in vertiefenden, dennoch manchmal ebenfalls den Stereotypen oder der begrifflichen Verschwommenheit nicht entkommenden Spezialpublikationen. In welchem Verhältnis stehen Printmedien, Neue Medien, Wissenschaft zu einander? Wie reproduzieren sich alte Wahrnehmungsmuster? Welche Rolle spielen politisch verankerte Erklärungsmodelle der Wirtschaft und Gesellschaft; Wie beeinflussen diese Texte den alltäglichen Umgang mit der Krise. Wie reagiert die Belletristik? Mit solchen Fragen wollen wir in dieser Übung unterschiedliche Texte kritisch lesen, aber auch den Begriff der Krise hinterfragen. Methodisch verortet sich die Übung innerhalb der Diskursanalyse und der Begriffsgeschichte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Englisch und Deutsch werden vorausgesetzt, Griechisch von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Anwesenheitspflicht, 30%; regelmäßige Vorbereitung (Lektüre, Kurzreferate, schriftliche Übungen), 40%; schriftliche Arbeit am Ende des Semesters, etwa 3000 Wörter, 30%.

Prüfungsstoff

Mediendiskurse und politische Diskurse am Beipiel von "Krisen" der griechischen Geschichte seit 1897; Textanalyse, Textkritik anhand von Textbeispielen in griechischer, deutscher und englischer Sprache (werden über Moodle und während des Unterrichts zur Verfügung gestellt).

Literatur

Hans Dickes u.a. (Hg.), Die Dynamik der Konstruktion von Differenz und Feindseligkeit am Beispiel der Finanzkrise Griechenlands: Hört beim Geld die Freundschaft auf? München 2012
Femke Ellebroek, Spannungsfeld Wirtschaftsjournalismus: Anspruch und Wirklichkeit auf dem Prüfstand anhand der Berichterstattung zur Euro- und Griechenlandkrise in deutschen Qualitätsmedien. Univ. Wien, Magisterarbeit 2011
Kathrin Kollmeier, Begriffsgeschichte und Historische Semantik 2.0. 2016
Reinhart Koselleck, Krise. In: Geschichtliche Grundbegriffe. Stuttgart 1982, 2. Auflage 1995, Band 3, 617-650
Achim Landwehr, Diskurs und Wandel. Wege der historischen Diskursforschung. In: ders. (Hg.), Diskursiver Wandel. Wiesbaden 2010, 11-30
Nikos Panagiotopoulos/ Franz Schultheis, I oikonomia tis athliotitas. Ellada 2010-2015. Athen 2015
Eberhart Rondholz, Griechen und Deutsche. In: ders., Griechenland. Ein Länderporträt. Berlin 2011, 15-37
Franz Schultheis/ Kristina Schulz, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag. Konstanz 2005 (Auswahl von einigen Artikeln auch in griechischer Sprache unter dem Titel I athliotita tis oikonomias. I atheati opsi tou germanikou thavmatos. Athen 2015)
The Cultural Politics of the Greek Crisis. AHRC Projekt, Univ. Birmingham, https://culpolgreekcrisis.com

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31