Universität Wien

080013 PJ M620 Forschungsprojekt II: Homevideos und Familienerinnerungen (2017W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 04.10. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 11.10. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 18.10. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 25.10. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 08.11. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 15.11. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 22.11. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 29.11. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 06.12. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 13.12. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 10.01. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 17.01. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 24.01. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Mittwoch 31.01. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Phänomen ist uns aus der Biographie- und Genealogieforschung, der Archivkunde und Museologie bekannt: der Umgang mit Hinterlassenschaften hat sich verändert, das Bewusstsein um das eigene wie das familiäre Nachleben ist in sehr unterschiedlichen Milieus deutlich gestiegen.
Im Blickwinkel der Europäischen Ethnologie interessieren uns alle Formen und Stationen, die auto/biographische Materialien innerhalb wie nach der Lebenszeit von Individuen und Kollektiven erleben. Das - im weitesten Wortsinne - Weitererzählen und das Weitertragen als Praxis zwischen kommunikativem und kulturellem Erinnern und die Rolle von Medien und Technologien, aber auch von Politiken und Ökonomien in diesen Prozessen stehen im Fokus einer ethnographisch und praxeologisch ausgerichteten Forschung, deren Fragen sich in einem Dreieck zwischen Identitätsentwurf, Familiengedächtnis und Mediengebrauch aufspannt.

Die Perspektive hinter diesem Ansatz ist interaktionistisch: Sowohl die Entstehung von Auto/Biographie und Gedächtnis als auch der Umgang mit Medien werden als permanente Prozesse der Aushandlung in sozialen Interaktionen verstanden. Individuen bewegen sich, wie Harald Welzer betont, in unterschiedlichen "Erinnerungsmilieus, wie sie durch Familien, lokale Gemeinschaften, Interessengruppen, pädagogische Rahmenvorgaben und nicht zuletzt durch die Massenmedien geschaffen werden." In diesen sozialen Formationen bildet sich über teils beiläufige, teils explizite Formen direkter wie auch mediengestützer Kommunikation ein gemeinsames Gedächtnis, das jedoch nicht starr und über die Zeiten stabil, sondern als durchaus flexibel und immer wieder auch aktualisiert vorgestellt werden muss.
Vorläufiger Endpunkt solcher Aushandlungsprozesse und Praktiken des Erinnerns ist die Abgabe von auto/biographischen Materialien wie Tagebüchern, Briefen, aber auch audiovisuellen Speicherträgern an ein Archiv. An diesem Punkt setzt das Studienprojekt an: In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Mediathek werden wir auf einen, auf Sammelaufrufe zurückgehenden Bestand von Homevideos zurückgreifen. Sie sind als Ergebnisse von mehrfach geschichteten Schritten des Aufzeichnens, Sortierens und Weitergebens in intermedialer und intergenerationeller Perspektive zu untersuchen: Welche Inhalte aber auch medialen Formen wurden hier von wem für wert befunden, überliefert und in einem geschützten und gleichzeitig öffentlichen Feld aufbewahrt und - je nach Vereinbarung - auch wissenschaftlich bearbeitet zu werden? Damit rückt auch die Struktur der Sammlung wie die Politik dieses Archivs als Relais zwischen privateren und öffentlicheren Interessen in den Blickpunkt. Neben die Analyse der Inhalte und deren medial spezifischer Gestaltung tritt also die ethnographische Recherche der Vorgeschichte des jeweiligen auto/biographischen Materials, genauer gesagt: eines spezifischen, der Mediathek überantworteten Konvoluts.
Ziel ist die systematische Zusammenführung von Biographie - und Erinnerungsforschung mit einer Medienforschung, die nicht zuletzt auch die Materialität des Gebrauchs von Medien einbezieht, in ethnographisch fundierten Einzelfallstudien
Erarbeitung des Forschungsstandes, Entwicklung einer Forschungsfrage und eines Forschungsdesigns, selbständige Forschung und Präsentation der Ergebnisse. Mitwirkung im Projektteam durch Übernahme von Aufgaben, die das Gesamtprojekt betreffen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente LV - max. 2 x Fehlen erlaubt,
Die Punkte werden wie folgt vergeben:

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.
Notenskala:
>= 87,5 sehr gut (1)
>= 75 gut (2)
>= 62,5 befriedigend (3)
>= 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31