Universität Wien

070321 SE BA-Seminar (2017W)

Formelle/Informelle Ökonomie

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 18.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 25.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 08.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 15.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 22.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 29.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 06.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 13.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Mittwoch 10.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 14 Oskar-Morgenstern-Platz 1 2.Stock
Samstag 13.01. 08:00 - 18:15 Seminarraum 6, Währinger Straße 29 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Begriff der informellen Ökonomie und der informellen Arbeit ist nicht unumstritten. Es handelt sich um einen Terminus, der sehr Unterschiedliches bezeichnen kann, etwa selbständige wie unselbständige Arbeit. Ebenso werden verschiedenste Lebensunterhaltspraktiken unter diesem Begriff subsumiert, die von Subsistenzarbeit, Arbeit im eigenen Haushalt, Pflege, ehrenamtlicher Arbeit, prekären und ungeregelten Lohnarbeitsverhältnissen und Schwarzarbeit bis hin zu kriminellen Aktivitäten oder Tätigkeiten, die nicht unbestritten als Arbeit anerkannt sind, reichen können.

Informelle Arbeit wird als ein globales politisches Problem wahrgenommen und diskutiert. Hatte man früher eine historische Entwicklung hin zur Formalisierung angenommen, so wird nun festgestellt, dass Informalität nicht zwangsläufig verschwindet oder rückläufig ist, sondern in vielen Ländern auch Europas fortbesteht, wenn nicht sogar an Bedeutung gewinnt. Dementsprechend ist sie auch Gegenstand zahlreicher aktueller Publikationen und empirischer Studien, etwa der ILO. War in der älteren Literatur oft von einem formellen und einem informellen Sektor die Rede, so weisen jüngere Studien eine solche Dualität zurück und betonen Zusammenhänge und Überschneidungen zwischen formell/informellen Tätigkeiten. Häufiger ist nun von Prozessen der Formalisierung und Informalisierung die Rede. Ob es sich dabei nun global um ein und dasselbe Phänomen handelt, steht allerdings zur Diskussion. Denn während in den Ländern der westlichen Welt die formelle Erwerbsarbeit nach wie vor den Normalfall darstellt, findet in anderen Teilen der Welt die Mehrheit der Bevölkerung im mit informeller Arbeit einen Unterhalt. Zur Diskussion steht auch, in welchem Verhältnis Prekarisierung und Informalisierung stehen.

Das Seminar befasst sich konzeptionell wie empirisch mit den Facetten und den Problemen der wissenschaftlichen Erforschung solcher Phänomene. Am Beginn des Semesters werden gemeinsam Grundlagentexte gelesen. Gemeinsam werden mögliche Themen empirischer Arbeit, dafür in Frage kommende und verfügbare Quellen und Herangehensweisen besprochen. Die Student/inn/en werden dabei unterstützt, ein Thema zu wählen und auf der Grundlage der Fachliteratur ausarbeiten. Exemplarisch sollen dafür auch Quellen analysiert und interpretiert werden.

Modulziele und Prüfungsmodalitäten
http://www.univie.ac.at/geschichte/studienplan-wiki/index.php?title=Pflichtmodul_Bachelor-Modul_2

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Regelmäßige Teilnahme (maximal 2 Fehlstunden), Mitarbeit und Engagement in der Lehrveranstaltung = 20%
• Präsentation und Kommentar = 20%
• Schriftliche Arbeiten (60%): Verfassen eines Exposés (1 Seite + Bibliographie) und einer Abschlussarbeit: Bachelorarbeit 2 im Umfang von ca. 65.000 Zeichen, (± 5%), einschließlich Leerzeichen, Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie, ohne Grafiken (= ca. 25 Manuskriptseiten, 1½ zeilig, 12pkt.); Kurzzusammenfassung (Abstract) von ca. 1.000 Zeichen.

Prüfungsstoff

Literatur

Dennis Arnold, Joseph R. Bongiovi: Precarious, Informalizing, and Flexible Work: Transforming Concepts and Understandings. In: American Behavioral Scientist 57/2013/3, 289-308.
Thomas Buchner, Philip R. Hoffmann-Rehnitz (Hg.): Shadow economies and irregular work in urban Europe (16th to early 20th centuries). Münster, New York 2011, 197-216.
Hans-Jürgen Burchardt, Stefan Peters, Nico Weinmann (Hg.): Arbeit in globaler Perspektive. Facetten informeller Beschäftigung. Frankfurt, New York 2013.
Marcel Erlinghagen: Informelle Arbeit. Ein Überblick über einen schillernden Begriff. Schmollers Jahrbuch 120 (2000), 239-274.
Louis Ferman, Louise E. Berndt, Stuart Henry (Hg.): Work beyond employment in advanced Capitalist Countries. Classic and Contemporary Perspectives on the Informal Economy. Lewiston/Queenston, Lampeter 1993.
Patricia Fernández-Kelly, Jon Shefner (Hg.): Out of the Shadows. Political Action and Informal Economy in Latin America. University Park Pennsylvania 2006.
Keith Hart: Informal Income Opportunities and Urban Employment in Ghana. In: The Journal of Modern African Studies, I/1973, 61-89.
Birgit Pfau-Effinger, Lluís Flaquer, Per H. Jensen (Hg.): Formal and Informal Work. The Hidden Work Regime in Europe. New York, London 2009.
Alejandro Portes: The Informal Economy and Its Paradoxes. In: Neil J. Smelser and Richard Swedberg (Hg.): The Handbook of Economic Sociology. Princeton, New York 1994, 426-449.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: 9 ECTS
BEd: 8 ECTS

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31