Universität Wien

070316 GR Guided Reading - Nicht-normative Körper und Sexualitäten (2017S)

Texte zu ihrer Selbstartikulation seit den 1970er Jahren

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 16.03. 14:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Donnerstag 30.03. 14:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Donnerstag 04.05. 14:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Donnerstag 18.05. 14:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Donnerstag 01.06. 14:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Samstag 03.06. 12:00 - 18:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dieser Guided-Reading-Kurs setzt sich mit Schlüsseltexten zur Geschichte und Gegenwart marginalisierter sexueller Subjektivität und "nicht-normativer" körperlicher Identifikation auseinander. Wir nähern uns diesem breiten Themenfeld in erster Linie über solche Texte, in denen es um Selbstartikulation geht, also um die Positionierung und Selbstdeutung "betroffener" Akteur*innen, und konzentrieren uns dabei vor allem auf sich als "widerständig" verstehende Positionen. Wie treten "Lesben", "Queers", aber auch "Behinderte" und/oder in besonderer Weise rassialisiert markierte Akteur*innen in gesellschaftliche Diskurse, in historische "Sichtbarkeit" ein? Wie schreiben sie gegen Mehrheits- und Machtverhältnisse an, wie repräsentieren sie Körper, Begehren, Sex/Gender-Normen und das eigene Selbstverständnis? Mit welchen Begriffen und Argumentationen, mit welchen Deutungsmustern, schließlich auch mit welchen Publikationsstrategien arbeiten die Texte? Wie wurden sie rezipiert, warum können sie als historisch "wichtig" gelten? Inwiefern verändern sich die Zugänge im Zuge der (geschlechter-)politischen Entwicklungen und Umbrüche seit den 1970er Jahren?

Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Typen von Quellen bzw. von Primärtexten, darunter Manifeste, mit Genres von Theorie bis fiction und mit unterschiedlichen Medien- bzw. Publikationsformaten wie etwa Flugschriften und Blogs.
Ergänzend und kontextualisierend geht es um theoretische Ansätze und historische Befunde zu Macht- und Ungleichheitsverhältnissen im Feld von Gender, Sex, Körper, Begehren, die sich jeweils mit den neueren Frauen-, Schwulen-, "Krüppel"- und antirassistischen Bewegungen verbanden. Hiezu sind sowohl Kurz-Inputs der LV-Leiterin als auch ausgewählte weiterführende Lektüren geplant.

Inhaltliche Schwerpunkte im Einzelnen:
- Einblicke in Grundlagen der (kritischen) Körper- und Sexualitätsgeschichte;
- Vertiefung von einzelnen Begriffen und historischen, theoretischen, politischen Bezugnahmen, die "in" und "hinter" den Texten stehen;
- geleitete Lektüre zu voraussichtlich folgenden Themengruppen:

1. (Selbst-)Entwürfe feministischer Körper in den Anfängen der (westlichen) Neuen Frauen-bewegungen
2. Lesben-, Queer- und Trans*-Manifeste
3. Artikulationen von Crip and Mad Pride
4. "Nicht-weiße" Körper, "nicht-weißes" Begehren?

Ziele:
Ziel ist es, im Rahmen kritischer Sexualitäts- und Körpergeschichte des späten 20. und be-ginnenden 21. Jahrhunderts Texte genauer kennenzulernen, in denen sich "nicht-normativ" positionierte Autor*innen und Akteur*innen um eine Re-Definition gesellschaftlicher Machtverhältnisse (im Feld Sex/Gender/Körper/Begehren) bemühen. Anhand dieser Texte soll die historische Entwicklung von Begriffen, Konzepten, Fragestellungen und Kontroversen zu "Körper" und "Sexualität" in wichtigen Punkten nachvollziehbar werden. Die Teilnehmenden lernen, sexualitäts- und körperpolitische Positionen, Theorien und Selbstverständnisse kritisch einzuordnen und Analyseansätze für die besprochenen Texte und Themen auszuarbeiten.

Arbeitsformen:
Arbeit mit Lektüre-Leitfragen; Textbesprechungen, Präsentationen und Diskussionen im Plenum und in Kleingruppen; Inputs der LV-Leiterin zur theoretischen und historischen Rahmung der einzelnen Themen und Texte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

schriftliche und mündliche Zwischenleistungen; schriftliche Abschlussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anforderungen/Leistungsnachweis:
regelmäßige Anwesenheit, aktive Beteiligung am Diskussionsprozess, kürzere schriftliche Ausarbeitungen zu den Texten und/oder Lektüretagebuch, mündliche Einzel- oder Gruppenpräsentation, ausführliche schriftliche Auseinandersetzung mit einem der besprochenen Themenfelder, einem Ansatz oder einer Autor*in/Autor*innen-Gruppe als Semesterabschlussarbeit.
Die Gewichtung der Zwischen- und Abschlussleistungen wird zu LV-Beginn genauer besprochen.

Prüfungsstoff

Literatur

Die genaue Übersicht über die Pflichttexte und über weiterführende Literatur wird zu Beginn der LV zur Verfügung gestellt; Literaturhinweise werden während des Semesters, vor allem in Verbindung mit den thematischen Inputs der LV-Leiterin, laufend erweitert und ergänzt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte: Zeitgeschichte (4 ECTS)
BA UF GSP: Frauen- und Geschlechtergeschichte (4 ECTS)
Diplom UF GSP: Frauen- und Geschlechtergeschichte (4 ECTS) | MA HPS neu: M1.2; M1.3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31