Universität Wien

070233 VO Theorien in der Geschichtswissenschaft und Wissenschaftstheorie (2017S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 08.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 15.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 22.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 29.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 05.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 26.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 03.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 10.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 17.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 24.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 31.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 07.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Mittwoch 14.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Unser Wissen über vergangenen Gesellschaften basiert auf vielen - oft impliziten Entscheidungen: Welche historischen Ereignisse, Personen, Diskurse wurden untersucht? Auf welcher Quellenbasis? Mit welchem analytischen Werkzeug? Fragen wie diese verdeutlichen, dass die Vergangenheit sich nicht selbst erzählt, sondern es einer konkreten Praxis bedarf, mittels welcher ausgewählte Ausschnitte der Vergangenheit in Geschichte transformiert werden. Neben dem jeweiligen gesellschaftlichen und historiographischen Kontext rückt damit auch der bzw. die ErzählerIn in den Fokus. Wer schreibt, aus welcher Perspektive, mit welchen Interessen über vergangene Ereignisse. Wessen Erzählungen werden als Geschichtsschreibung anerkannt? Wer entscheidet darüber?
Nach einer Rückblende in geschichts- und erkenntnistheoretische Überlegungen zur Zeit der Aufklärung werde ich im ersten Teil der Vorlesung die Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts in den Blick nehmen. Welche Wechselwirkungen bestanden zwischen universitärer Institutionalisierung der Geschichtsschreibung und Prozessen der Nationsbildung? Wie zogen die institutionalisierten Historiker die Grenzen zu anderen geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, die sich teilweise ebenfalls mit der Vergangenheit beschäftigen.
Der zweite Teil der Vorlesung ist der thematischen Erweiterung der Geschichtswissenschaften im 20. Jahrhundert gewidmet. Am Beginn steht das Plädoyer zum Abbau der Trennwende zwischen den Disziplinen und den historischen Epochen, formuliert von Vertretern der Annales in den ausgehenden 1920er Jahren. Daran anschließend werde ich zeigen, wie ausgeblendete Themenfelder wie Alltag, Ehe, Sexualität, Kriminalität, Geschlechterordnung etc. - und ignorierte Personen wie Knechte und Dienstmägde, ArbeiterInnen und HandwerkerInnen sowie Frauen ganz Generell - langsam wieder in den Fokus der Geschichtsschreibung rückten. Verbunden damit war nicht nur die Einbeziehung von Quellengruppen, welche im Prozess der Institutionalisierung anderen Disziplinen zugeordnet worden waren, sondern auch veränderte geschichtstheoretische und methodologische Positionen. Letztere stehen im Mittelpunkt des dritten Teils der Vorlesung. Idealtypisch vorgestellt werden differenztheoretische, (de-)konstruktivistische, poststrukturalistische, erfahrungsgeschichtliche, diskursanalytische und handlungstheoretisch-praxeologische Ansätze. Analysiert und diskutiert werden die Vorannahmen, Erkenntnismöglichkeiten wie auch Grenzen der verschiedenen wissenschaftstheoretischen Zugänge.
Die Vorlesungseinheiten gliedern sich in Vortrag (zwei Drittel) plus Diskussion (ein Drittel).
Zu jeder Einheit werden Texte auf Moodle gestellt, von denen die speziell ausgewählten Seiten als Vorbereitung auf die Vorlesung gelesen werden sollten. Zusätzlich dazu werden zu jeder Vorlesungseinheit zusammenfassende Folien auf Moodle gestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung erfolgt in einer schriftlichen Prüfung. Die Fragen setzen sich aus Wissens- und Verständnisfragen (20 Fragen) und Zitate-Zuordnungs- und Lückentextfragen (10 Fragen) zusammen und sind in einem Multiple Choice Test zu beantworten.
Die Hälfte der insgesamt möglichen 90 Punkte kann durch einen zweiseitigen Essay erworben werden, in welchem zumindest drei der auf Moodle gestellten Texte zu besprechen sind. Der Essay ist ausnahmslos bis zur ersten schriftlichen Prüfung abzugeben, auch wenn Sie erst zu einem späteren Prüfungstermin antreten werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Die Prüfungsfragen beziehen sich auf die in der Vorlesung besprochenen Inhalte und auf die auf Moodle zur Verfügung gestellten Texte.

Literatur

Joachim Eibach/Günther Lottes (Hrsg.), Kompass der Geschichtswissenschaft: ein Handbuch. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht [u.a.] 2002 (2. Auflage 2006).
Andrea Griesebner, Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Zweite überarbeitete Auflage. Wien: Löcker 2012.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte: VOTheorien in der Geschichtswissenschaft und Wissenschaftstheorie (3 ECTS) | LA Alt: VO Theorien in der Geschichtswissenschaft und Wissenschaftstheorie (3 ECTS)

Letzte Änderung: Mi 03.11.2021 00:16