070148 PS BA-Proseminar (2017S)
Demokratie in Frankreich: von der Französischen Revolution bis heute
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 02.02.2017 00:00 bis Mi 22.02.2017 10:00
- Abmeldung bis Fr 31.03.2017 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Freitag
10.03.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
17.03.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
24.03.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
31.03.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
07.04.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
12.05.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
19.05.
14:15 - 15:45
(ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag
16.06.
08:00 - 17:00
Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Literatur- und Quellenübungen jeweils im voraus zu den Einheiten 2-5 (insges. 20%). Fragestellung und kommentierte Bibliographie bis 2. Mai (10%). Erstfassung der Proseminarbeit bis 11. Juni (20%). Peer review bis 14. Juni (5%). Präsentation am 16./17. Juni (10%). Diskussionsbeteiligung (5%). Endfassung der Proseminararbeit bis 16. Juli (30%).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Eine positive Gesamtnote erfordert positive Leistungen in allen Teilbereichen. Anwesenheitspflicht (höchstens zwei 90-Minuten-Einheiten dürfen versäumt werden).
Englische Lesekenntnisse erforderlich, französische Lesekenntnisse erwünscht.
Englische Lesekenntnisse erforderlich, französische Lesekenntnisse erwünscht.
Prüfungsstoff
Literatur
Wayne C. Booth, Gregory G. Colomb, Joseph M. Williams, The Craft of Research (Chicago Guides to Writing, Editing, and Publishing, Chicago, Ill., 3. Aufl., 2008).
Wolfgang Schmale, Geschichte Frankreichs (UTB 2145, Stuttgart: Ulmer 2000).
Wolfgang Schmale, Geschichte Frankreichs (UTB 2145, Stuttgart: Ulmer 2000).
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA Geschichte: BA Modul 1; Proseminar - Zeitgeschichte (5 ECTS) | BA UF Geschichte: Proseminar - Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung (5 ECTS) | Diplom UF Geschichte: Proseminar: Politikgeschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung (5 ECTS)
Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:17
Zum Thema:
Warum gilt die Französische Revolution als „Geburtsstunde der Demokratie“? Warum kamen Frauen, Arme, Wanderarbeiter und Kolonialvölker aber noch bis ins 20. Jahrhundert hinein nur sehr beschränkt in den Genuß der 1789 erklärten Menschen- und Bürgerrechte? Warum endete die Erste Republik in einer Militärdiktatur (Napoleon)? Warum scheiterte nach der Revolution von 1848 auch die Zweite Republik und machte einen Populisten zum Präsidenten, der zwar wieder das allgemeine Männerwahlrecht einführte, doch wie sein Onkel putschte, um ein plebiszitäres Kaisertum zu begründen (Napoleon III.)? Oder war dieses Kaisertum, wie manche mein(t)en, liberal, womöglich gar demokratisch? Warum war die Dritte Republik 1870 zunächst nur ein Platzhalter für eine Monarchie, auch wenn aus der dann nichts wurde? Warum ertränkte sie die Pariser Kommune in Blut? Wie stabilisierte sich dann die neue Demokratie und wurde zu der, die am längsten hielt (bis 1940)? Warum stürzten populistische, autoritäre, monarchistische und klerikale Bewegungen sie Ende des Jahrhunderts in schwere Krisen? Wie bewältigte sie diese Krisen? Und warum ermächtigte ein Parlament, das 1936 ersten sozialistischen Regierungschef gewählt hatte (Blum)), 1940 einen greisen Feldmarschall (Pétain) dazu, die Demokratie durch ein autoritäres Regime zu ersetzen? Gab es in Frankreich keinen Faschismus (so die dominante Lesart bis vor einer Generation) oder war der Faschismus, im Gegenteil, dort an der Jahrhundertwende sogar erfunden worden (so eine kontroverse Gegenthese)? Warum führte Frankreich das Frauenwahlrecht erst 1944 ein? Warum scheiterte die parlamentarische Demokratie 1958 und hat Frankreich seither den stärksten Staatspräsidenten und das schwächste Parlament in der Europäischen Union? Warum waren die Kommunisten in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich die stärkste Partei (oder jedenfalls stets eine der stärksten)? Warum hat Frankreich nun schon besonders lange und stark mit Rechts- und Linkspopulismus zu kämpfen? Wie bewältigt(e) die französische Demokratie soziale und wirtschaftliche Modernisierung, Kriege (darunter Kolonialkriege und der Kalte Krieg - in Frankreich auch ein Kalter Bürgerkrieg), wie Entkolonisierung, Globalisierung und Europäischer Integration?Solchen und ähnlichen Fragen können Sie in diesem Proseminar anlässlich der französischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Mai nachgehen: mit einer konkreten, selbst entwickelten Forschungsfrage, ausgewählten Quellen und Fachliteratur (das meiste auf Französisch oder Englisch). Der Weg von einem Thema zur eigenen Forschungsfrage, von der Frage zu einer wissenschaftlich vertretbaren Antwort, von der Antwort zur geeigneten Präsentation in schriftlicher und mündlicher Form, die konstruktive Kritik an anderen Arbeiten und die Auseinandersetzung mit Kritik an der eigenen Arbeit - diese Herausforderungen stehen im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung.