Universität Wien

070075 GR Guided Reading | Sprachgebrauch und Nationalitätenzugehörigkeit in der Habsburgermonarchie (2016W)

1867-1914/18: Konstruktionen, Verschränkungen und Narrative

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Jüngst erschienene Publikationen zur Geschichte der Habsburgermonarchie messen der Sprachen- und Nationalitätenfrage immer noch eine wesentliche Bedeutung für die wachsende politische Instabilität im Verlauf des späten 19. Jahrhunderts bei. Gleichzeitig aber wird auf die Konstruiertheit nationaler Zugehörigkeit verwiesen, an dem die unterschiedlichsten historischen AkteurInnen - bewusst oder unbewusst - beteiligt waren. Nach damaliger Auffassung, in der Habsburgermonarchie, war das Hauptkriterium für die Zuordnung zu einer Nationalität die Sprache.
Gemäß österreichischer Verfassung 1867 erhielten alle "Volkstämme" das Recht auf Berücksichtigung ihre Sprache und Kultur im öffentlichen Leben (Schule, Gericht, Armee). Die Aufgabe jeder administrativen Institution - von den Ministerien bis zu den Bezirksämtern und Gemeinden - war es nunmehr auf die jeweils vor Ort vorherrschende Sprachensituation und -vielfalt einzugehen. Durch den Ausgleich mit Ungarn 1867, der Okkupation und späteren Annexion Bosniens und der Herzegowina sowie den so genannten kleinen Ausgleichen (Galizien, Kroatien, Mähren) gab es allerdings mehrere administrative Zugehörigkeiten und oft voneinander abweichende politische Programme in der Habsburgermonarchie. Mit steigendem nationalem Bewusstsein in weiten Teilen der Bevölkerung sahen sich alle öffentlichen Institutionen immer mehr mit einer Diskussion ihrer Verwaltungsarbeit durch Politik und Medien konfrontiert.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 04.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 11.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 18.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 25.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 08.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 15.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 22.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 29.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 06.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 13.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 10.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 17.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 24.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 31.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den ersten drei Einheiten erfolgt der theoretische Zugang zur Thematik, v.a. die kritische Betrachtung von Begrifflichkeiten. Diesen Begrifflichkeiten werden die Studierenden dann in jenen Einheiten wieder begegnen, in denen historische Quellentexte
Die ausgewählten Quellentexte sind so gewählt, dass sämtliche Regionen und Nationalitäten der Habsburgermonarchie Berücksichtigung finden. Sie erlauben daher einen Vergleich.
Kürzere Textsorten werden von den Studierenden in der Gruppe während der Einheit bearbeitet und zur Diskussion gestellt. Längere Textsorten werden daheim von den Studierenden erarbeitet und als Hausübungen auf moodle hochgeladen bzw. in den LV-Einheiten präsentiert. Die Studierenden erhalten sowohl ein allgemeines Feedback in der nächsten Einheit auf die Hausübungen, wie dass sie ein persönliches Feedback erhalten.
Hausübungstexte können sowohl anhand der Sprachkenntnisse der Studierenden selbst vorgeschlagen werden, bzw. bietet der Lehrveranstaltungsleiter Texte zur Besprechung an.
Die Fachliteratur ist so gewählt, dass sie sich unterschiedlicher Methoden bedienen (z.b. Diskursanalyse oder Vergleich). Die Quellentexte in den späteren Einheiten ergänzen diese Fachliteratur, indem etwa auf die Entstehung und die Begrifflichkeit in historischen Statistiken eingegangen wird.
Die LV bietet die Möglichkeit sowohl die Auswertung von Fachliteratur und Quellen alleine bzw. in der Gruppe während der LV-Einheit zu üben. Das LV-Thema bzw. der geographische Raum erlauben auch die Berücksichtigung von Texten in anderen Sprachen.
Den Studierenden (auch unter Berücksichtigung ihrer Sprachkenntnisse) wird die Möglichkeit gegeben, selbst recherchierte Texte zur Besprechung anzubieten.
Die Auswahl der Texte ist regionen- und sprachenübergreifend (Ungarn, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Galizien, Kroatien), wobei hier auch historische Statistiken als Textsorten besprochen werden und deren Entstehung und Terminologie kritisch hinterfragt werden.
Da die historisch verwendeten Begriffe oftmals von deren Bedeutung heute abweichend sind, erlernen die Studierenden anhand der wissenschaftlichen Literatur und der Textanalyse die Fähigkeit mit Theorien und Narrativen der Geschichte kritisch umzugehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Note setzt sich aus Mitarbeit (30%), Hausübungen (40%) sowie einer mündlichen Präsentation (30%) zusammen. Die Studierenden erhalten nach Abgabe jeder Hausübungen ein persönliches Feedback sowie auch zur Präsentation. Es wird zu jedem Themenblock (insgesamt 5-6) eine Hausübung für alle Studierenden geben, die jeweils auf die Textsorte abgestimmten Fragen sind dabei zu beantworten (bsp. Einordnung des Textes, zeitlich und im politischen Kontext, Intention des Verfassers, Adressaten, kritische Hinterfragung der Begrifflichkeiten).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte: Neuzeit (4 ECTS) | BA UF Geschichte, Sozialkunde & Politische Bildung: GR zu Österreichischer Geschichte II, Osteuropäische Geschichte (4 ECTS) | Diplom UF Geschichte, Sozialkunde & Politische Bildung: GR zu Osteuropäischer Geschichte (4 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30