Universität Wien

070055 GR Guided Reading (2017W)

Geschichte ohne Epochen? Mittelalter und Frühe Neuzeit reflektieren

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 13.10. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 20.10. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 27.10. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 03.11. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 10.11. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 17.11. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 24.11. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 01.12. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 15.12. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 12.01. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 19.01. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Freitag 26.01. 10:45 - 12:15 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel des Kurses ist, in angenehmer Atmosphäre historische und wissenschaftliche Zeitvorstellungen kritisch zu diskutieren und zu kommentieren. Grundlage für die gemeinsame Diskussion bietet die wöchentliche Lektüre von Fachliteratur und/oder Quellentexten.
Das Vergehen von Zeit ist eine grundlegende menschliche Erfahrung. In seiner bekannten Monographie zu den historischen Grundwissenschaften, dem "Werkzeug des Historikers", thematisiert Ahasver von Brandt die kulturellen Raum-, Zeit- und Verwandtschaftsvorstellungen besonders des Mittelalters im Kapitel "Die Voraussetzung historischen Geschehens". Diese Kapitelüberschrift verdeutlicht, welchen hohen Stellenwert Zeitvorstellungen im menschlichen Denken einnehmen (können).
Eine Zeitvorstellung ist allerdings immer ein kulturelles Konstrukt. Ihre konkrete Form ist daher kritisch zu hinterfragen, auch und gerade in der Geschichtswissenschaft. HistorikerInnen diskutierten konsequenterweise wiederholt Periodisierungen und Epocheneinteilungen. Der Kurs will durch die gemeinsame Lektüre von Jacques Le Goffs Buch "Geschichte ohne Epochen? Ein Essay" in diese Fachdiskussion einführen.

Im Zentrum des Kurses steht die individuelle Kompetenz- und Wissensentwicklung, die in einem Portfolio reflexiv festgehalten werden soll. Die gemeinsame Lektüre, die angeleitete Diskussion und die durch das Portfolio dokumentierte Reflexion erweitern die Fähigkeit, Fachliteratur systematisch und kritisch zu lesen. Die kritische Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und historischen Zeitvorstellungen soll die Fähigkeit weiterentwickeln, historische Strukturen und Prozesse zu analysieren und zu diskutieren. Narrative sollen , soweit möglich, als historische Konstruktionen erkannt, analysiert und argumentativ dekonstruiert werden, und zwar durch das Studium von Quellen und die weiterführende Lektüre und Diskussion von Fachliteratur. Das Portfolio und gemeinsame Übungen im Kurs sollen die Fähigkeit schulen, erarbeitetes Wissen mündlich oder schriftlich präzise und verständlich darzustellen. Demnach orientiert sich der Kurs inhaltlich am Lehramts- und Bachelorcurriculum Geschichte und dessen Kompetenzbegriff. Erworbenes Wissen, angeborene Fertigkeiten und erlernte Fähigkeiten sollen als individuelle Kompetenz/en interaktiv durch die Lektüre und Diskussion von Le Goffs Buch trainiert werden, wobei das Portfolio den eigenen Fortschritt dokumentieren soll. Zu Kursbeginn erhalten Sie eine Einführung, wie Sie ein Portfolio erstellen und führen.

Methodisch soll vor allem das Portfolio zur Selbstreflektion hinsichtlich des erworbenen Wissens und der Entwicklung der eigenen Kompetenzen beitragen. Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit und andere Methoden der Hochschuldidaktiken sollen zum Erreichen des Kursziels beitragen, das in der individuellen, dokumentierten Weiterentwicklung der Kompetenzen besteht, die das Lehramts- und Bachelorcurriculum Geschichte nennt.

Auf Wunsch kann der Kursinhalt um weitere Gegenstände erweitert werden, z. B. antike Periodisierungen. Auch können auf Wunsch Arbeitstechniken wie z. B. die Literatur- und Quellensuche wiederholt werden. Dieser Kurs will sich an Ihren Bedürfnissen als Studierende richten und lädt deswegen zu einer aktiven Teilnahme und einer offenen Feedbackkultur ein: Bitte kommunizieren Sie offen dem Lehrenden Ihre Wünsche. Wo möglich, wird auf Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse als Kurs eingegangen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Kursform des Guided Readings sieht laut Studienplan-Wiki "Regelmäßige, kleinere schriftliche Übungsaufgaben" vor. Diese angeleiteten Schreibaufgaben sollen unsere gemeinsame Lektüre begleiten, sodass Sie am Kursende über ein Portfolio verfügen. Dieses Portfolio soll mit zwei längeren Einträgen von ca. 5-10 Seiten beendet werden, für die Sie eine Note erhalten. Vgl. Bräuer, Gerd: Das Portfolio als Reflexionsmedium für Lehrende und Studierende (Kompetend lehren, Bd. 4141), Regensburg (2. Aufl.) 2017.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es besteht Anwesenheitspflicht. Sie nehmen daher regelmäßig am Kurs teil. Allerdings dürfen Sie im Kurs zweimal unentschuldigt fehlen.

Im Portfolio halten Sie wöchentlichen Ihre Gedanken zur Lektüre fest.

Ausgehend von diesen kurzen Texten sollen Sie zwei Einträge zu längeren Texten (ca. 5-10 Seiten) ausbauen. Diese beiden Texte reichen Sie bitte bis zum 01.02.18 via Email zur Benotung ein.

Die beiden genannten längeren Texte von ca. 5-10 Seiten dienen als Grundlage für Ihre Benotung. Ihre Kursnote setzt sich zu gleichen Teilen aus diesen längeren Texten zusammen: Jeder Text trägt 50 % zur Note bei.

Die Mindestanforderung für das positive Bestehen sind a) die regelmäßige Kursteilnahme, b) das wöchentliche Führen eines Portfolios und c) das Einreichen von zwei längeren Texten (ca. 5-10 Seiten).

Prüfungsstoff

Unser Kurs konzentriert sich besonders auf den Begriff der Epoche. Am Beispiel des epochalen Übergangs von Mittelalter zur Frühen Neuzeit erarbeiten und diskutieren wir gemeinsam den aktuellen Forschungsstand. Dabei sollen auch andere Periodisierungen kritisch hinterfragt werden, beispielsweise der Begriff des "Absolutismus". Sofern möglich, sollen Sie individuelle Wissensschwerpunkte in Absprache und unter Anleitung selber bestimmen und ausarbeiten können.

Literatur

Le Goff, Jacques /Jöken, Klaus (Übers.): Geschichte ohne Epochen? Ein Essay, Darmstadt 2016.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: Mittelalter, Neuzeit
BEd: Historisch-Kulturwissenschafltiche Europaforschung
MA HPS: M 1.2, M1.3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30