Universität Wien

070055 SE Seminar - Von Pre-Code Hollywood zum Film Noir: Visual Pleasures und Sexuelle Subversionen (2017S)

From Pre-Code Hollywood to Film Noir: Visual Pleasures and Sexual Subversions

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

MO 06.03.2017 17.00-20.00 Ort: Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Weitere Termine:
21.03.2017 - 17:00 - 21:00 METRO Kinokulturhaus
04.04.2017 - 17:00 - 21:00 METRO Kinokulturhaus
25.04.2017 - 17:00 - 21:00 METRO Kinokulturhaus
09.05.2017 - 17:00 - 21:00 METRO Kinokulturhaus
23.05.2017 - 17:00 - 21:00 METRO Kinokulturhaus
27.06.2017 - 17:00 - 21:00 METRO Kinokulturhaus

Montag 06.03. 17:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar beschäftigt sich mit der historisch kontextualisierten Analyse visueller Quellen, ihrer Einbettung in Kultur- und Zeitgeschichte und mit den Besonderheiten filmischer Materialien sowohl konzeptionell als auch filmpraktisch. Das Seminar konzentriert sich auf den Zusammenhang des Wiener und Berliner Filmexils mit dem Film Noir - Spielfilme, die in den USA in den 1930er bis in die 1950er Jahre entstanden sind und an denen exilierte Filmschaffende mitgewirkt haben. Eine zentrale Rolle spielt im Seminar die Bedeutung der Psychoanalyse für das Filmschaffen und die Verbindung des amerikanischen Studio-Films mit visuellem Kulturtransfer: Welche Rolle haben die aus Europa vertriebenen Filmschaffenden im Pre-Code-Hollywood und im Film Noir narrativ, konzeptionell, ästhetisch, darstellerisch, kamera-, beleuchtungs-, tontechnisch und musikalisch gespielt? Der Fokus des Sommersemesters 2017 liegt auf der Präsentation von Weiblichkeit, Gender, Queerness und sexueller Subversion im Pre-Code-Hollywood. Bezüge auf den deutschsprachigen und französischen Film der 20er und 30er Jahre sollen hergestellt, die Entwicklung einer transatlantischen Filmsprache untersucht und schließlich das Fortwirken des Film Noir im 'Neo'-Film Noir diskutiert werden. Interessierte Studierende können sich der filmpraktischen Seite widmen.
Gute Englisch-Kenntnisse sind erforderlich und die Bereitschaft, Filme in voller Länge auch an Zusatz-Terminen für die notwendige analytische Arbeit zu sehen. Der Spielfilm am Tag des Seminars sowie die anschließende Diskussion zum Thema Film Noir-Exil-Psychoanalyse sind sowohl am IfZ als im Metro Kino verbindlich. Eine weitere Voraussetzung sind Grundlagenkenntnisse in der europäischen und amerikanischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere 30er bis 60er Jahre. Das Seminar ermöglicht filmpraktisch interessierten Studierenden ebenfalls, ein Noir-Kurzfilm-Projekt zu entwickeln.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige aktive Teilnahme; ein mündliches Kurzreferat mit Handout zu einer Person aus dem Kreis der vertriebenen Filmschaffenden, die in diesem Semester im Zentrum stehen (Festlegungen erfolgen Anfang März) oder Kurzprotokoll von psychoanalytischem Kommentar und Diskussion nach dem Film. Die schriftliche Abschlussarbeit (z.B. Konzentration auf die kontextualisierte Analyse eines Films oder eines/einer Filmschaffenden) wird nach Ende des Semesters ausgedruckt im Sekretariat für Zeitgeschichte eingereicht. E-Mail Zusendungen von Hausarbeiten gelten als nicht eingereicht. Umfang: 12 bis circa 20 Seiten einschließlich Biblio- und Filmografie. Die Bibliografie setzt sich aus 1/3 Monografien, 1/3 wissenschaftlichen Artikeln aus Zeitschriften und Sammelbänden und 1/3 Internetseiten zusammen. Die Forschungsfrage sowie die Filmauswahl bzw. Wahl der oder des Filmschaffenden müssen in der Sprechstunde oder per e-mail bestätigt werden. Studierende, die einen filmpraktischen Leistungsnachweis erbringen wollen, sollten ihr Projekt (auch als Gemeinschaftsarbeit) in der Sprechstunde vorstellen. Treatment oder Drehbuch sowie Rough Cut werden ebenfalls vorgestellt, der fertige Film auf einer DVD abgegeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Allgemeine Literaturempfehlungen für das Seminar und Seminararbeiten:
Jennifer Fay, Justus Nieland, Film Noir. Hard-Boiled Modernity and the Cultures of Globalization. Routledge Film Guidebooks, London: Routledge 2010
Barbara Steinbauer-Grötsch, Die lange Nacht der Schatten. Film Noir und Filmexil, Berlin: Bertz Verlag 2005 (dritte Auflage)
James Naremore, More Than Night. Film Noir in its Contexts, Berkeley, LA: UP UCLA 2008 (expanded ed.)
Vincent Brook, Driven to Darkness. Jewish Émigré Directors and the Rise of Film Noir,New Brunswick: UP Rutgers 2009
Gerd Gemünden, Continental Strangers. German Exile Cinema 1933-1951, New York: Columbia University Press, 2014
Le Film Noir Américain. Repères et ressources documentaires, Bibliothèque du film, Paris: BiFi 2005
Norbert Grob (Hg.), Filmgenres. Film Noir, Stuttgart: Reclam, 2008
Helmut Korte, Einführung in die systematische Filmanalyse. Ein Arbeitsbuch, E. Schmidt Verlag 2004 (und folg. Ausgaben), S. 13-25.
Gilles Deleuze, Über das Bewegungs-Bild, in: Dimitri Liebsch (Hg.), Philosophie des Films. Grundlagentexte, Paderborn: Mentis, 2005, S. 138-149.
Gilles Deleuze, Über das Zeitbild, in: Liebsch, a.a.O., S. 150-154.
Raymonde Borde, Etienne Chaumeton, Toward a Definition of Film Noir, in: Barton Palmer, Perspectives on Film Noir, New York: G.K.Hall 1996, S. 56-65
Raymond Durgnat, Paint it Black: The Family Tree of Film Noir, in: Barton Palmer, a.a.O., S. 83-98
Sigrid Lange, Einführung in die Filmwissenschaft, Darmstadt: Wiss. Buchgesell. 2007, Der Film Noir, S. 131-135
Thomas Doherty, Pre-Code-Hollywood. Sex, Immorality, and Insurrection in American Cinema, 1930-1934, NY 1999
Thomas Doherty, Hollywood’s Censor. Joseph I. Breen & the Production Code, London 1990
Daniela Sannwald, Before the Code. Hollywood 1929-1934, Wien 1996
Leonard J. Leff, The Dame in the Kimono. Hollywood, Censorship and the Production Code from the 1920s to the 1960s, London 1990

Internet-Recherche für TeilnehmerInnen, die noch kein Film Noir Seminar besucht haben, wobei es um den genauen Text des Codes geht:

The Production Code of the Motion Picture Industry (1930-1967).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte: SE aus Geschichte im Pflichtmodul 4 (6 ECTS)
Diplom UF GSP: Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung, Frauen- und Geschlechtergeschichte (6 ECTS)
MA Zeitgeschichte & Medien: Seminar zu Zeitgeschichte und Medien (5 ECTS)
MA TFM (066 583); WM Intersektionale Perspektiven
MA (G) (066 581) / MA (T) (066 582); EM Gender

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30