030393 SE Die Leugner des Völkerrechts (2016W)
Seminar zur Völkerrechtsgeschichte (für DiplomandInnen und DissertantInnen) (verteifende historische Kompetenz)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Persönliche Anmeldung per E-Mail an: sebastian.spitra@univie.ac.at
Details
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Blocktermin am 12. und 13. Jänner 2017
Mittwoch
12.10.
14:00 - 16:00
Seminarraum SEM34 Schottenbastei 10-16, Juridicum, 3.OG
(Vorbesprechung)
Mittwoch
14.12.
12:30 - 14:00
Seminarraum SEM61 Schottenbastei 10-16, Juridicum 6.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Benotungsgrundlage: Die Moderation eines Beitrags beim Blocktermin, Beteiligung an den Diskussionen im Seminar und die abgegebene Seminararbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Geschichte: APMG Neuzeit; Exkursion und transdisziplinäre Öffnung; Geschichte der Neuzeit im transdisziplinären Kontext(4 ECTS)
Letzte Änderung: Do 31.03.2022 00:15
Das völkerrechtsgeschichtliche Seminar widmet sich der Frage der Völkerrechtsleugnung im modernen Völkerrecht. Im langen 19. Jahrhundert wird eine lebhafte Debatte über die Normativität des Völkerrechts geführt, in der die Leugner tendenziell eine Außenseiterrolle einnahmen und teilweise scharf kritisiert wurden. Diese Kritik ergeht auch im Kontext einer zunehmenden Institutionalisierung sowie Verwissenschaftlichung der Disziplin Völkerrecht und macht auch nicht vor namhaften Denkern wie dem deutschen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel oder dem britischen Rechtstheoretiker John Austin Halt. Schließlich stellt sich auch aktuell die Frage, welche Rolle die Debatte der Völkerrechtsleugnung zur Rechtfertigung von mutmaßlichen Verletzungen des internationalen Rechts heute spielt (Krimannexion, Kosovo-Intervention und Chinas seerechtliche Ansprüche)?Ablauf: Im Seminar werden Studierende neben der Einführung in die völkerrechtsgeschichtlichen Kontinuitäten und Umbrüche des 19. Jahrhunderts das Für und Wider der Leugnung genauer erörtern. Die ReferentInnen sollen für die jeweilige juristische Ansicht argumentieren und die Vorwürfe gegenüber den Völkerrechtsleugnern detailliert ausführen oder entkräften. Besonders in den Fällen, in denen umstritten ist, ob ein und derselbe Autor als Völkerrechtsleugner zu betrachten ist oder nicht, kann und soll es zu Streitgesprächen zwischen den Studierenden kommen. Dadurch sollen auch die historischen Debatten zwischen den verschiedenen Standpunkten entsprechend berücksichtigt werden: Denn die Völkerrechtswissenschaft war keineswegs einheitlich und ob Denker wie Kant, Austin, Hegel und Carl Schmitt das Völkerrecht anerkannten oder leugneten, war damals und ist auch heute noch umstritten.