Universität Wien

010064 FS Der Mensch - von Natur aus religiös? Streitfall "Natürliche Theologie" (2017S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 02.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 09.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 16.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 23.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 30.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum 2 (Kath) Schenkenstraße EG
Donnerstag 06.04. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 27.04. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 04.05. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 11.05. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 18.05. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 01.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 08.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 22.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
Donnerstag 29.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel:
Verständnis und Rekonstruktion ausgewählter Texte zur Frage nach Leistung und Grenze "Natürlicher Theologie".

Inhalt:
"Natürliche Theologie" verstand sich von jeher als der Versuch, eine Gottverbundenheit des Menschen aufzuzeigen, die ihn immer schon prägt - noch "vor" der Begegnung mit Offenbarung, Schrift und Tradition. Der Mensch erscheint aus dieser Perspektive als "wesentlich" und "von Natur aus" religiös; er kann sich und seine Welt ohne Gott letztlich nicht adäquat verstehen. Damit will "Natürliche Theologie" zugleich die universale Bedeutung des Glaubens für das Selbst- und Weltverhältnis des Menschen erweisen: Weil jeder Mensch auf Gott bezogen ist, entspricht der Mensch im Glauben zugleich der natürlichen Anlage seines Wesens.

Indes war und ist das Verfahren einer "Natürlichen Theologie" höchst umstritten: Ist die These einer "natürlichen Religiosität" des Menschen argumentativ überhaupt haltbar - nicht nur angesichts der philosophischen Kritik klassischer Gottesbeweise, sondern auch vor dem Hintergrund der geschichtlich und kulturell bedingten, unterschiedlichen Kontexte, in denen der eigene Glaube sich entwickelt (oder nicht entwickelt)? Ebenso schwer wiegt der "klassische" Einwand lutherischer Theologie: Impliziert nicht "Natürliche Theologie" die Anmaßung der Vernunft des Menschen, nur von sich aus bestimmen zu wollen, dass und wie Gott existiert - statt umgekehrt sich durch Gottes Offenbarung ergreifen zu lassen, die eine rein menschliche Gottesrede nicht bestätigt, sondern radikal hinterfragt, ja "durchkreuzt"?

Das Seminar will in Anliegen und Problematik "Natürlicher Theologie" einführen, indem klassische und aktuelle Positionen vorgestellt und gemeinsam hinsichtlich ihrer theologischen Konsequenzen diskutiert werden. Neben einer theologiegeschichtlichen Verortung der Fragestellung soll es auch um deren Bedeutung heute gehen: Lässt sich philosophisch analysieren, "wo" im Menschen die Frage nach Gott aufbricht (z.B. in seiner Natur, Vernunft oder Freiheit) - oder muss Theologie ausschließlich von Gottes tatsächlich ergangener Offenbarung ausgehen? Und welche Konsequenzen ergeben sich jeweils für die "Rede von Gott" und ihrer Bedeutung für den Menschen?

Methode:
Lektüre ausgewählter Texte, Kurzreferate mit anschließender Diskussion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliche Mitarbeit, Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen an die Studierenden für eine positive Beurteilung / Regelungen zur Anwesenheit:
Für eine positive Beurteilung ist zumindest erfordert: regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen, eigenständiges Verfassen einer Seminararbeit zu einem abgesprochenen Thema nach den üblichen Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens.

Beurteilungsmaßstab:
Grundlage der Beurteilung sind Referat und schriftliche Seminararbeit. Voraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme.

Prüfungsstoff

Mündliche Mitarbeit, Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit

Literatur

Eberhard Jüngel, Das Dilemma der natürlichen Theologie und die Wahrheit ihres Problems. Überlegungen für ein Gespräch mit Wolfhart Pannenberg, in: Ders., Entsprechungen: Gott - Wahrheit - Mensch. Theologische Erörterungen II, Tübingen, 3. Auflage 2002, 158-177.

Michael Kappes, "Natürliche Theologie" als innerprotestantisches und ökumenisches Problem. Die Kontroverse zwischen Eberhard Jüngel und Wolfhart Pannenberg und ihr ökumenischer Ertrag, in: Cath(M) 49 (1995) 276-309.

Jürgen Werbick, Der Streit um die "natürliche Theologie" - Prüfstein für die ökumenische Theologie? 11 Thesen zur gegenwärtigen Gesprächslage, in: Cath(M) 37 (1983) 119-132.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

LV für Doktorat/PhD-Studium, für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 196 055 MA UF RK 02 oder RK 05, 066 796 MRP 9, auslaufende Studienpläne: D31, DAM für 011 (11W), MAM für 793, Seminar oder (freies) Wahlfach für 020

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:27