Universität Wien

010060 SE Gewalt im Namen Gottes? Die Debatte um Jan Assmanns Monotheismuskritik (2016W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 03.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 10.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 17.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 24.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 31.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 07.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 14.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 21.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 28.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 05.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 12.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 09.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 16.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 23.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG
Montag 30.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Inhalt:

In den letzten Jahren hat sich rund um die Monotheismuskritik des renommierten Ägyptologen, Religions- und Kulturwissenschaftler Jan Assmann eine kontroverse Debatte entsponnen. Assmann hat auf die klärungsbedürftige Tatsache hingewiesen, dass die Genese und Durchsetzung des Monotheismus in den heiligen Schriften des Judentums, des Christentums und des Islam in einer"Sprache der Gewalt" erzählt wird. Die "Mosaische Unterscheidung", die im Namen des einzigen Gottes alle anderen Götter als Götzen ablehnt und Gott und Welt unterscheidet, begründe das Gewaltpotenzial der monotheistischen Offenbarungsreligionen. Als Therapeutikum für ihre Gewaltneigung empfiehlt er den monotheistischen Religionen, ihre Religion als "religio duplex" zu verstehen. Das Modell der doppelten Religion zielt auf eine Relativierung der Wahrheitsansprüche im Sinne der Lessing'schen Ringparabel ab.
Neben Texten von Jan Assmann sollen einschlägige Beiträge zu der von ihm angestoßenen Monotheismus-Debatte gelesen und kritisch diskutiert werden. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Wie ist das Theorem der"Mosaischen Unterscheidung" näher zu deuten? Wie verhalten sich Offenbarung und Wahrheit zueinander? Welche Denkanstöße kann Jan Assmanns Alternative der "religio duplex" für eine christliche Theologie der Religionen liefern?

LV-Methoden:
Gemeinsame Lektüre ausgewählter Texte, Impulsreferate der Studierenden zu einzelnen Texten mit anschließender Diskussion.

LV-Ziele:
Verständnis und Rekonstruktion ausgewählter Texte von Jan Assmann sowie Einordnung der gegenwärtigen Kontroverse um das Gewaltpotenzial des Monotheismus.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit und aktive Teilnahme bei den Seminarsitzungen, Impulsreferat, schriftliche Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen (20 Punkte), Impulsreferat (30 Punkte), eigenständiges Verfassen einer Seminararbeit zu einem abgesprochenen Thema nach den üblichen Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens (50 Punkte).
Voraussetzung einer positiven Beurteilung ist die regelmäßige Anwesenheit. Für eine positive Beurteilung müssen mind. 60 Punkte erreicht werden.

Prüfungsstoff

Anwesenheit und aktive Teilnahme bei den Seminarsitzungen, Impulsreferat, schriftliche Seminararbeit

Literatur

Jan Assmann, Die Mosaische Unterscheidung. Oder der Preis des Monotheismus, München 2003.
Ders., Exodus. Die Revolution der Alten Welt, München 2015.
Ders., Monotheismus und die Sprache der Gewalt. Mit einem Vorwort von Hubert Christian Ehalt. Vortrag im Alten Rathaus am 17. November 2004 (Wiener Vorlesungen im Rathaus, 116), Wien 2006.
Ders., Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur (München 1998), Frankfurt/M. 2011 (7. Auflage).
Ders., Religio duplex. Ägyptische Mysterien und europäische Aufklärung, Berlin 2010.

Rolf Schieder (Hg.), Die Gewalt des einen Gottes. Die Monotheismus-Debatte zwischen Jan Ass-mann, Micha Brumlik, Rolf Schieder, Peter Sloterdijk und anderen, Berlin 2014.
Johannes Thonhauser, Das Unbehagen am Monotheismus. Der Glaube an den einen Gott als Ursprung religiöser Gewalt? Eine aktuelle Debatte um Jan Assmanns Thesen zur "Mosaischen Unterscheidung", Marburg 2008.
Jan-Heiner Tück (Hg.), Monotheismus unter Gewaltverdacht. Zum Gespräch mit Jan Assmann, Freiburg i.Br. u.a. 2015.
Ders., "Bei Gott gibt es keine Gewalt". Was Jan Assmanns Monotheismuskritik theologisch zu denken gibt, in: ThPh 86 (2011) 222-253.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

für 011 (15W) FTH 17 oder FTH 26, 193 055 BA UF RK 16, 196 055 MA UF RK 02 oder RK 05, 033 195 (15W) BAM 13, 066 796 MRP 9, auslaufende Studienpläne: für 011 ( 11W) D31 oder DAM, 033 195 (13W) , 066 793 MAM, 066 795 M5, Fächerkontingentseminar 2 oder (freies) Wahlfach f. 020

Letzte Änderung: Mi 15.09.2021 00:14