Universität Wien

070101 AR Methoden-Workshop (2016S)

Eine Zeitgeschichte der Liebe. Zur Liebeserfahrung seit 1945

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

MO wtl von 07.03.2016 bis 27.06.2016 18.00-19.30 Ort: Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Am 25.4.2016 findet die LV ausnahmsweise im Seminarraum 2 statt.

Montag 07.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 14.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 04.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 11.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 18.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 25.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 02.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 09.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 23.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 30.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 06.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 13.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 20.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Montag 27.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit den sozioökonomischen Veränderungen seit der Nachkriegszeit sowie vor allem auch mit der zweiten Frauenbewegung und den durch sie veränderten Geschlechterrollen, haben sich die vorherrschenden Erwartungshaltungen an Partnerschaft gewandelt. Das Konzept der Lebensabschnittspartnerschaft ist sozial akzeptiert, etwas eingeschränkter gilt das auch für eine selbstbestimmte Sexualität beider Geschlechter. Nicht zu unterschätzenden Einfluss hatte das Aufkommen des Internets in den vergangenen zwei Jahrzehnten: im digitalen Raum hat sich die zuvor schon von der Werbeindustrie beförderte Erotisierung des Alltags erheblich verstärkt, zugleich hat die massenhafte Nützung von Datingplattformen, wenn die von den Betreibern veröffentlichten Angaben stimmen, das Beziehungsleben erheblich dynamisiert und gewissermaßen begonnen, das Prinzip der Profitmaximierung auch im Emotionalen durchzusetzen. Ausgehend von einer Befassung mit der rezenten Forschungsliteratur hat die Lehrveranstaltung zum Ziel, angesichts der oben grob skizzierten Entwicklungen die Veränderungen individueller Vorstellungen von Liebe bzw. Liebesidealen über die letzten drei Generationen im Zuge eines Oral-History-Projektes zu untersuchen. Die TeilnehmerInnen werden mit Gütekriterien sozialwissenschaftlicher Forschung im Allgemeinen und der Oral History im Besonderen vertraut gemacht und erarbeiten in mehreren Schritten einen Interviewleitfaden. Sie stellen ein geeignetes Sample von GesprächspartnerInnen zusammen und führen Interviews durch. Diese werden miteinander verglichen und kritisch gegeneinander diskutiert. Eine wichtige Rolle kommt in diesem Prozess der Reflexion der Interviewerfahrung und der Person der Forschenden zu. Die Ergebnisse sowohl des Forschungsprozesses als auch der Reflexion werden abschließend schriftlich niedergelegt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige, aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung, Lektüre der Texte, Erbringung sämtlicher Übungen (schriftliche Beantwortung von Leitfragen im Zuge der Lektüre, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Interviews), schriftliche Abschlussarbeit (Gruppenarbeit).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Neben der Lektüre und kritischen Reflexion von Sekundärliteratur werden Studierende durch die nachfolgende Feldforschung nach dem Prinzip des begleiteten learning-by-doing mit der Methode der Oral History, ihren Vorteilen und Potentialen, aber auch ihren Untiefen und Gefahren vertraut gemacht.

Ablauf
Die Lehrveranstaltung gliedert sich in drei Blöcke. Den Anfang macht eine inhaltliche Beschäftigung mit Fragestellungen einer Soziologie der Liebe und ihrer Verortung in gesellschaftlichen Entwicklungen. Den zweiten Teil bildet die theoretische Beschäftigung mit der Methode der Oral History und die Adaption der wesentlichen Erkenntnisse für einen gemeinsam zu erarbeitenden Interviewleitfaden. Der dritte Abschnitt ist schließlich der praktischen Forschung gewidmet, der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Feldstudie.

Literatur

Manfred Amelang/Hans-Joachim Ahrens/Hans Werner Bierhoff (Hg.): Attraktion und Liebe. Formen und Grundlagen partnerschaftlicher Beziehungen, 2. Aufl., Göttingen 1995
Molly Andrews, Doing narrative research, London 2013
Jean D. Clandinin (Ed.), Handbook of narrative inquiry. Mapping a methodology, Thousand Oaks, CA 2007
Günter Dux, Geschlecht und Gesellschaft: Warum wir lieben. Die romantische Liebe nach dem Verlust der Welt, Frankfurt/Main 1994.
Michael Egger, Der kleine Oral History Ratgeber, Graz 2013
Helena Flam, Soziologie der Emotionen. Eine Einführung, Konstanz 2002.
William Foddy, Constructing questions for interviews and questionnaires: theory and practice in social research, Cambridge 1996
Kornelia Hahn (Hg.), Liebe am Ende des 20. Jahrhunderts, Opladen 1998
Eva Illouz, Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus, Frankfurt/Main 2014
Barbara Kuchler, Soziologie der Liebe. Romantische Beziehungen in theoretischer Perspektive, Berlin 2014
Patricia Leavy, Oral history, Oxford 2011
Karl Lenz, Soziolgie der Zweierbeziehung. Eine Einführung, Wiesbaden 2009
Yvonne Niekrenz, LiebesErklärungen. Intimbeziehungen aus soziologischer Perspektive, Wiesbaden 2008
Laurie Penny, Fleischmarkt. Weibliche Körper im Kapitalismus, Hamburg 2012
Laurie Penny, Unsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolution, Hamburg 2014.
Jost Reinecke, Interviewer- und Befragtenverhalten: theoretische Ansätze und methodische Konzepte, Opladen 1991
Romy-Laura Reiners, Auf der Suche nach Mr. Und Ms. Right. Liebessemantiken der Paarbildung im Wandel, In: Sylka Scholz (Hg.), In Liebe verbunden. Zweierbeziehungen und Elternschaft in populären Ratgebern von den 1950ern bis heute, Bielefeld 2013
Shulamit Reinharz, Feminist methods in social research, New York 1992
Karin M. Schmidlechner, Oral History als Methode der Historischen Frauenforschung, In: Dies. (Hg.) Signale, Graz 1994, 9-23
Ines Steinke, Gütekriterien qualitativer Forschung, in: Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (HgI.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbeck bei Hamburg 2004, 319-331
Monika Wienfort, Verliebt, verlobt, verheiratet. Eine Geschichte der Ehe seit der Romantik, München 2014
Valerie R. Yow, Recording oral histtory. A practical guide for social scientists, Thousand Oaks, CA 1994

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte 14: Methodenworkshop zu den Schwerpunkten Zeitgeschichte, Österreichische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte (3 ECTS) | MA Geschichte 08: Zusammen mit je einem weiteren Methodenworkshop/Methodenkurs des jeweiligen Schwerpunktes als: SE Vertiefung Österreichische Geschichte 2 (3 ECTS) |MA Frauen- und Geschlechtergeschichte: mit einem weiteren Methodenworkshop/Methodenkurs als SE Vertiefung I oder II (3 ECTS) | MA Zeitgeschichte: Zusammen mit einem weiteren Methodenworkshop/Methodenkurs als SE Vertiefung I oder II (3 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30